Versicherungen für Vermieter: Diese sind wichtig

Ein Mann am Schreibtisch, der sich Versicherungen für Vermieter ansieht

Wer ein Haus kauft, will oftmals nicht selbst darin wohnen, sondern die komplette Immobilie oder auch nur Teile davon vermieten. Die regelmäßigen Mieteinnahmen können dazu dienen, einen laufenden Kredit abzubezahlen und sind dank steigender Mietspiegel oftmals auch ein netter Nebenverdienst. Doch in der Realität „verhageln“ ein Schaden am Dach, Streitigkeiten mit Mietern und andere ungeplante Ereignisse vielen die positive Bilanz. Um das zu vermeiden, gibt es verschiedene Versicherungen für Vermieter, die bei Schadensfällen die Kosten für Sie übernehmen. Wir verraten Ihnen, welche 5 Versicherungen nahezu unverzichtbar sind und was Sie dabei beachten sollten.

Wichtig vorab: Als Vermieter sind Sie gesetzlich nicht verpflichtet, irgendeine Versicherung abzuschließen. Dennoch ist ein umfassender Versicherungsschutz sinnvoll, da viele Schadensfälle schnell sehr teuer werden können. Wie so oft gilt auch bei Versicherungen für Vermieter: Besser haben, als brauchen.

Die Wohngebäudeversicherung bei Schäden am Haus

Mit dieser Versicherung werden Kosten gedeckt, die unmittelbar am Gebäude und fest verbauten Einrichtungsgegenständen entstehen. Der Basisschutz ist unterteilt in Schäden, die durch Feuer, Leitungswasser oder Sturm zustande gekommen sind. Ergänzt werden kann der Schutz um sogenannte Elementarschäden, die durch außergewöhnliche Naturereignisse, wie Erdbeben, Starkregen oder Lawinen, verursacht werden. Welche Fälle genau versichert werden können und welche Kosten übernommen werden, haben wir für Sie in einem separaten Ratgeber zur Wohngebäudeversicherung zusammengestellt.

Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung

Vermieten Sie eine Immobilie, haben Sie die Pflicht, sicherzustellen, dass Haus und Grundstück von anderen gefahrenfrei betreten und genutzt werden können. Passiert trotz regelmäßiger Prüfung und Pflege doch etwas und ein Dritter wird verletzt oder das Eigentum anderer wird beschädigt, übernimmt die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht die Schadenersatzansprüche für Sie. In diesem Zuge übernimmt die Versicherung auch die Prüfung der Ansprüche – also ob diese gerechtfertigt sind. Damit profitieren Sie auch von einer passiven Rechtsschutzversicherung. Weitere Details lesen Sie in unserem Artikel zur Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung.

Die Wohnungshaftpflichtversicherung für eine vermietete Eigentumswohnung

Wenn Sie anstelle eines kompletten Hauses „nur“ eine Eigentumswohnung vermieten, schließen Sie zusätzlich zu einer Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung, die in diesem Fall über die Eigentümergemeinschaft abgeschlossen wird, eine Wohnungshaftpflichtversicherung ab. Während die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung für Schadensfälle im Gemeinschaftsbereich – also in Treppenhäusern oder auf dem Innenhof – aufkommt, übernimmt die Wohnungshaftpflichtversicherung Fälle, die allein im Zusammenhang mit Ihrer Wohnung stehen. Beispielsweise wenn ein defektes Küchengerät einen Brand verursacht. Ausführlicher informieren wir Sie in einem Wohnungshaftpflichtversicherung-Ratgeber.

Vermieterrechtsschutz: Wertvoll in Streitfällen

Im Idealfall finden Sie für Ihre Wohnung einen Mieter, der immer pünktlich zahlt, kleinere Reparaturen selbst übernimmt und sich kooperativ zeigt, wenn es um größere Renovierungen geht. Die Realität sieht leider oft anders aus, sodass Sie als Vermieter oftmals sogar vor Gericht ziehen müssen (oder gezogen werden), um Streitigkeiten aus der Welt zu schaffen. Um die Anwalts- und Gerichtskosten nicht aus eigener Tasche finanzieren zu müssen, schließen Sie einen Vermieterrechtsschutz ab. Was Sie dabei beachten sollten, verraten wir Ihnen in einem ausführlichen Rechtsschutz-Artikel.

Absicherung gegen Mietausfälle und Mietnomaden

Wenn es hart auf hart kommt, behalten Mieter manchmal einen Teil der Miete ein oder setzen die Zahlungen sogar komplett aus. Um sich davor zu schützen, gibt es eine Mietausfallversicherung. Diese zahlt allerdings nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen und nur in ganz bestimmten Fällen. Welche das sind, erfahren Sie im Artikel zur Mietausfallversicherung. Die Police kann übrigens ergänzt werden um einen Schutz vor finanziellen Belastungen, die durch Mietnomaden entstehen.

Was Sie bei der Auswahl der Versicherungen für Vermieter beachten sollten

Grundsätzlich ist es immer sinnvoll, dass Sie Ihre Versicherungen ganzheitlich betrachten. Einige Policen überschneiden sich beziehungsweise bieten ähnliche Bausteine an, um den Sie Ihren Versicherungsschutz ergänzen können. Nehmen Sie sich darum die Zeit, genau zu prüfen, was Sie wo versichert haben, ob eine Umschichtung von bestehendem Schutz eventuell sinnvoll(er) ist und ob beziehungsweise in welchem Rahmen ein Versicherungsschutz für Ihre persönliche Situation überhaupt passt. Bedenken und beachten Sie dabei außerdem folgende Punkte:

  1. Sparen Sie nicht an der falschen Ecke und wählen Sie eine ausreichend hohe Versicherungssumme. Vor allem Fälle, bei denen Dritte beteiligt sind, können sehr schnell sehr teuer werden.
  2. Auch Versicherungen für Vermieter schließen Fahrlässigkeit grundsätzlich aus. Gerade für Sie als Vermieter gilt „Eigentum verpflichtet“. Kann die Versicherung also nachweisen, dass ein Schaden oder Streit entstanden ist, weil Sie Ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigt und Sie den Schaden mutwillig in Kauf genommen haben, wird sie nicht zahlen. Dokumentieren Sie darum jeden Schadensfall ganz genau und heben Sie Beweise bis zum Abschluss eines Falls immer auf. Ausnahmen gibt es lediglich bei der Wohngebäudeversicherung, über die Sie bestimmte Fälle von Fahrlässigkeit absichern können.
  3. Unterscheiden Sie beim Abschluss von Versicherungen immer, ob es dabei um Wohnraum geht, der von Ihnen selbst, Ihren Angehörigen oder komplett Fremden genutzt wird – das macht versicherungstechnisch einen Unterschied.

Wissenswertes zu den Kosten für die Versicherungen für Vermieter

Wie teuer die Versicherungen für Vermieter sind, hängt maßgeblich von der Immobilie ab, also wie groß diese ist, wer und wie viele Mieter darin wohnen, wie diese genau genutzt wird und ausgestattet ist. Auch die Höhe der Mieteinnahmen kann eine Rolle spielen. Mindestens genauso entscheidend für die jährlichen Kosten ist die Versicherungssumme, also wieviel die Versicherung im Schadensfall zahlt.

Für Sie als Vermieter gut zu wissen: Die wenigsten Versicherungen müssen Sie komplett alleine tragen. Die Wohngebäude- und Haftpflichtversicherung können Sie als Nebenkosten auf den oder die Mieter umlegen. Mit der Rechtsschutz- und Mietausfallversicherung geht das nicht, allerdings können Sie diese in Ihrer Steuererklärung angeben.

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