Holzbauweise: Hausbau voll im Trend

Nachhaltigkeit ist aktuell in aller Munde. Es verwundert daher nicht, dass das Thema auch die Baubranche bereits erreicht hat. Wer ökologisch und möglichst ressourcenschonend bauen will, sollte dabei auf ein Holzhaus setzen. Die Holzbauweise überzeugt durch eine hervorragende Ökobilanz und erlaubt es Ihnen gleichzeitig, aus einer Vielzahl von verschiedenen Baustilen zu wählen. Häufiger Vertreter ist der Holzrahmenbau.

Was zeichnet die Holzbauweise aus?

Ein Haus in Holzbauweise

Genau genommen bedeutet der Begriff „Holzhaus“ lediglich, dass das Tragwerk aus Holz bestehen muss. Die Zwischenräume und Wandfüllungen können grundsätzlich aus beliebigen Baustoffen wie Ziegeln und Stein bestehen. Wird die Wand dann auch noch verputzt und gestrichen, ist von außen kaum mehr zu erkennen, dass eine hölzerne Trägerkonstruktion verbaut ist.

Klar im Trend sind jedoch Häuser, bei denen Holz nicht nur als reiner Baustoff, sondern auch als Designelement dient. Wer es klassisch mag, kann das Holz in einzelnen Latten auf ein Rahmenwerk anbringen lassen. Derartige Häuser versprühen einen nordischen Charme. Wird die Außenwand dann noch farbig – zumeist karmesinrot – gestrichen, mutet das Haus skandinavisch an. Mögen Sie es rustikaler, können Sie Holz auch in seiner runden Urform nutzen. Diese Bauweise ist in Nordamerika und Kanada weit verbreitet. Häufig kommt sie in eingeschossigen Bungalows und Holzhütten zum Einsatz.

Vorteile der Holzbauweise

Die Holzbauweise bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit sich, die vor allem ökologisch denkende Bauherren meist schnell überzeugen:

Natürliches Baumaterial: Holz ist eines der natürlichsten Baumaterialien und lässt sich hervorragend mit weiteren Naturbaustoffen kombinieren. So können Sie die Wände beispielsweise mit Kork oder Lehm als Dämmschicht füllen.
Kurze Bauzeit: Bei der Holzbauweise handelt es sich in der Regel um eine Trockenbauweise. Dies bedeutet, dass kaum Baufeuchte entsteht, die Sie dazu zwingt, lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Sie können den Prozess weiter beschleunigen, wenn Sie auf ein Fertighaus aus Holz setzen. Hierbei werden die Einzelteile im Werk vorproduziert: Der eigentliche Hausbau kann dann innerhalb weniger Tage vor Ort erfolgen.
Hervorragende Ökobilanz: Holz bindet im Allgemeinen mehr CO2 als später bei der Verarbeitung zum Haus freigesetzt wird. Dies bedeutet, dass es sich bei der Holzbauweise um eine CO2-neutrale Bauweise handelt. Darüber hinaus kann Holz auch in seiner verbauten Form zumeist noch CO2 binden, was die Ökobilanz weiter verbessert.
Hohe Energieeffizienz: Holz kann die Temperatur auf natürliche Weise regulieren. So müssen Sie im Winter weniger heizen, wodurch Sie wiederum Ihre Energiekosten senken können. Im Sommer hält Holz unterdessen die Wärme fern, sodass Sie alljährlich in den Genuss angenehmer Temperaturen kommen.
Von Natur aus gutes Raumklima: Neben der Temperatur reguliert Holz auch die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause. So entsteht ein natürlich gutes Raumklima. Sie müssen nicht mit zusätzlichen Luftent- oder -befeuchtern nachhelfen.
Holz als natürlicher Luftfilter: In der Luft befinden sich zahlreiche Schadstoffe wie Feinstaub oder Abgase. Holz kann diese Umweltgifte auf natürliche Art und Weise filtern. Vor allem Asthmatiker und Allergiker werden schnell einen Unterschied bemerken.
Dünne Wände sorgen für mehr Nutzfläche: Wände aus Holz sind wesentlich dünner als Wände aus Stein. Dies sorgt dafür, dass Ihnen mehr Wohn- und Nutzfläche zur Verfügung steht. Experten gehen davon aus, dass ein Holzhaus etwa 10 Prozent mehr Wohnfläche bietet als ein gleichgroßes Massivhaus.

Nachteile der Holzbauweise

So vielseitig die Vorteile der Holzbauweise auch sein mögen: Bauherren müssen bei Holzhäusern auch einige Nachteile in Kauf nehmen.

Bei schlechter Verarbeitung ist Holz nicht luftdicht: Entscheiden Sie sich für ein Haus aus Holz, müssen Sie bei der Wahl des Herstellers ein besonderes Augenmerk auf hohe Qualität und makellose Verarbeitung legen. Schlecht verarbeitetes Holz ist nicht ganz luftdicht, was zu Feuchte und Schimmelbildung führen kann.
Holz ist witterungsanfällig: Anders als ein Massivhaus kann ein Holzhaus verstärkt unter Wind und Wetter leiden. Zwar bedeutet dies nicht, dass Ihr Haus weniger sicher ist, doch müssen Sie mit einem höheren Pflegeaufwand rechnen. So wird Holz mit der Zeit beispielsweise grau: Möchten Sie die natürliche Verfärbung vermeiden, müssen Sie Ihr Haus etwa alle 2 bis 3 Jahre lackieren. Dadurch entstehen regelmäßig weitere Kosten.
Schlechter Schallschutz: Zwar sorgen die dünnen Holzwände für mehr Wohnfläche, doch geht damit automatisch auch ein verminderter Schallschutz einher. Ein Holzhaus ist so insgesamt hellhöriger als ein Massivhaus.

Was kostet ein Holzhaus?

Holzhäuser sind im Allgemeinen günstiger als Massivhäuser. Vor allem, wenn Sie auf ein Fertighaus setzen, das häufig als Holzrahmenbau konstruiert ist, können Sie einiges an Geld sparen. Eingeschossige, kleine Holzbungalows oder Holzhütten können Sie bereits ab 50.000 Euro erwerben. Derartige Häuser sind vor allem als Ferienhäuser sehr beliebt.

Nach oben hin sind den Preisen kaum Grenzen gesetzt. Möchten Sie ein Einfamilienhaus kaufen, das Ihnen viel Wohnfläche und hochwertige Ausstattung bietet und bereits schlüsselfertig übergeben wird, kann das Holzhaus Sie auch gut und gerne mehr als 300.000 Euro kosten. Der Endpreis hängt maßgeblich von Faktoren wie Größe, Ausstattung und Ausbaustufe ab.

Holzbauweise: Welche verschiedenen Holzhaustypen gibt es?

Wenn Sie sich für ein Holzhaus entscheiden, stehen Ihnen zahlreiche verschiedene Bauweisen zur Verfügung. Bisweilen kommt das Holz nur in der Rahmenkonstruktion zum Einsatz, teilweise wird es in Form von ganzen, entrindeten Holzstämmen verbaut. Diese beiden Extreme werden auch als Leichtbauweise und Massivbauweise bezeichnet.

Holztafelbau / Holzrahmenbau

Beim Holztafel- oder Holzrahmenbau wird zunächst ein Grundgerüst aus Holz gebaut, das anschließend mit einzelnen Holzplatten versehen wird. Dieser Schritt findet meist in Produktionshallen oder Schreinereien statt, weshalb der Holztafelbau gern bei Fertighäusern zum Einsatz kommt. Die einzelnen Wand- und Deckenelemente können bereits mit einer Dämmschicht sowie allen Versorgungsleitungen für Wasser, Elektrik und Gas versehen werden. Auch Türen und Fenster können schon vorinstalliert werden. Die äußere Wand von derartigen Holzhäusern kann entweder naturbelassen sein oder verputzt und gestrichen werden. Es ist am Ende Ihnen überlassen, wie deutlich der Holzcharakter Ihres Hauses zum Vorschein kommen soll.

Eine weitere Ausbaustufe beim Holzrahmenbau ist die Raumzellenbauweise. Hier werden die Rahmen nicht nur zwei-, sondern dreidimensional gebaut. So können ganze Zellen oder Räume vorproduziert werden. Der Raumzellenbau bietet sich unter anderem an, wenn Sie einen An- oder Ausbau für Ihr bestehendes Holzhaus planen.

Holzständerbau / Holzskelettbau

Der berühmteste Vertreter der Holzständerbauweise – auch Holzskelettbau genannt – ist das Fachwerkhaus. Hierbei kommen Querstreben zum Einsatz, die sich entweder über einzelne Etagen oder über die ganze Fassade bis unters Dach erstrecken. Die Zwischenräume können Sie mit einem Material Ihrer Wahl füllen. Für einen klassischen Look können Sie auf Stein oder Lehm setzen. Möchten Sie es eher modern, können Sie die Zwischenräume auch mit Glas versehen und so eine angesagte Mischoptik erzielen.

Blockbauweise

Beim Blockbau handelt es sich um eine Massivbauweise. Hierbei werden einzelne Holzstämme entrindet und im Ganzen an eine Rahmenkonstruktion angebracht. Die fertigen Blockhütten überzeugen durch einen traditionellen, rustikalen Charme und erinnern an die Holzhäuser Nordamerikas und Kanadas.

Fazit: ökologisch bauen mit Holz

Holz ist als natürliches Baumaterial geradezu prädestiniert für den Hausbau. Der Stoff bietet zahlreiche positive Eigenschaften – von seiner guten Ökobilanz bis hin zur natürlichen Regulierung des Raumklimas. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass Sie nicht zwingend auf Holzoptik setzen müssen, wenn Sie mit einem Holzhaus liebäugeln. So können Sie sich beispielsweise auch für eine hölzerne Trägerkonstruktion wie beim Holzrahmenbau entscheiden und die Außenwände regulär verputzen. Sie können dadurch ein Holzhaus bauen, welches nicht direkt als solches zu erkennen ist, aber dennoch viele Vorzüge der klassischen Holzbauweise mit sich bringt.

Bildnachweis: dani3315 / Shutterstock.com

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