Zinsrechner: So planen Sie Ihre Baufinanzierung

Wer den Kauf oder den Bau einer Immobilie plant, möchte bereits im Vorfeld wissen, mit welcher finanziellen Belastung das Vorhaben verbunden ist. Hierbei hilft Ihnen unser Zinsrechner: Nach der Eingabe nur weniger Eckdaten rund um Ihre Baufinanzierung zeigt Ihnen der Rechner an, wie hoch die künftigen Zinszahlungen ausfallen und zu welchem Zeitpunkt Sie die gesamte Schuld getilgt haben werden. Wie Sie den Zinsrechner zur Planung Ihrer Baufinanzierung verwenden und wie Sie die Ergebnisse richtig interpretieren, erfahren Sie hier.

Warum Sie einen Zinsrechner verwenden sollten

Möchten Sie den Bau oder den Kauf einer Immobilie mithilfe eines Baudarlehens finanzieren, sind in der Regel hohe Darlehenssummen nötig. Entsprechend wichtig ist es, verschiedene Finanzierungsangebote miteinander zu vergleichen und festzulegen, wie die Baufinanzierung im Idealfall ausgestaltet sein sollte. Bei beidem hilft Ihnen ein Zinsrechner. Schließlich erleichtert er es Ihnen zu erkennen, wie sich unterschiedlich lange Zinsfestschreibungsperioden oder eine höhere Kreditsumme auf die Zinsen auswirken, die Sie insgesamt an die Bank zahlen müssen.

Um individuelle Ergebnisse erhalten zu können, ist es erforderlich, einige Angaben zu Ihrem Finanzierungsvorhaben zu machen. Manche Angaben sind dabei unverzichtbar. Hierzu zählen etwa der Kaufpreis Ihrer Immobilie sowie die Höhe Ihres Eigenkapitals. Andere Angaben – wie etwa die gewünschte Sollzinsbindung – sind zwar optional, können Ihre Zinslast aber ebenfalls maßgeblich beeinflussen. Indem Sie Ihre Baufinanzierung mithilfe des Zinsrechners mehrfach berechnen und dabei einzelne Angaben variieren, finden Sie schnell heraus, wie die Konditionen einer idealen Baufinanzierung aussehen könnten. Damit Sie den Zinsrechner optimal verwenden und die Ergebnisse richtig interpretieren können, erfahren Sie im Folgenden, was die einzelnen Felder bedeuten.

Eine Person mit einem Zinsrechner am Schreibtisch
Zwei Personen die einen Immobilienvertrag durchgehen

Baufinanzierung berechnen: Das haben die Eingabefelder des Zinsrechners zu bedeuten

Wenn Sie auf der Suche nach der perfekten Baufinanzierung sind, so wird Ihnen der Zinsrechner eine große Hilfe sein. Denn Sie können sich mit seiner Hilfe schnell und kostenlos einen Überblick über die Gesamtkosten Ihres Finanzierungsvorhabens machen – noch bevor Sie bei einer Bank waren.

Um ein Ergebnis zu erhalten, sind folgende Angaben nötig:

  • Kaufpreis der Immobilie
  • Höhe des vorhandenen Eigenkapitals
  • Sollzinsbindung in Jahren
  • Zinssatz
  • Gewünschter Tilgungssatz
  • Das Bundesland, in dem das Immobilienvorhaben realisiert wird

Jede dieser Angaben ist dazu geeignet, im Rahmen Ihrer Baufinanzierung die Zinslast zu beeinflussen. Welche Werte in die einzelnen Felder einzutragen sind, was Sie bedeuten und welche Rolle sie im Rahmen Ihrer Baufinanzierung spielen, lesen Sie hier.

Kaufpreis der Immobilie

In dieses Feld tragen Sie den Betrag ein, den der bisherige Eigentümer für seine Immobilie verlangt. Im Falle eines Hausbaus tragen Sie hier die Summe aus Immobilien– und Grundstückswert ein. Bitte addieren Sie keine Kaufnebenkosten wie die Grunderwerbsteuer, da der Rechner diese selbst ausrechnet.

Höhe des vorhandenen Eigenkapitals

Hier tragen Sie ein, wie viel Eigenkapital, sprich wie viel eigenes Geld, Sie zur Finanzierung des Kauf- oder Baupreises beisteuern. Je mehr Eigenkapital, desto geringer fallen Kreditsumme, Zinslast und die monatliche Belastung aus. Beachten Sie jedoch: Es ist nicht empfehlenswert, Ihr gesamtes Erspartes in den Kauf oder Bau einzubringen. Vielmehr sollten Sie eine Rücklage in Höhe von mindestens drei Nettomonatsgehältern für unvorhergesehene Ausgaben zurückbehalten.

Sollzinsbindung in Jahren

Wer ein Immobilienvorhaben mithilfe eines Kredits finanziert, muss Zinsen an seine Bank zahlen. Hierzu schlägt die Bank einen bestimmten Sollzins vor. Einigen Sie sich mit der Bank bezüglich des Zinssatzes, wird dieser für einen bestimmten Zeitraum fest vereinbart – dieser Zeitraum wird als Sollzinsbindung oder Zinsbindungsfrist bezeichnet.

Die Festschreibung des Zinssatzes für einen bestimmten Zeitraum ist sinnvoll. Wäre der Zinssatz nicht fest vereinbart, würde er entsprechend des Marktgeschehens steigen oder fallen. Für Sie als Kreditnehmer hätte das schwankende, schlecht planbare Monatsraten zur Folge. Um das zu vermeiden, wird eine Sollzinsbindung vereinbart. Was deren Länge angeht, gilt: Sind die Zinsen bei Abschluss des Darlehens niedrig, sollten Sie eine längere Sollzinsbindung wählen. Bedenken Sie jedoch: Je länger der Zeitraum der Zollzinsbindung, desto höher ist üblicherweise der von der Bank verlangte Zinssatz.

Zinssatz

Hier geben Sie den Sollzinssatz an, den Sie für Ihre Baufinanzierung jährlich an Ihre Bank zahlen. Der Sollzinssatz wird Ihnen von der Bank in Rahmen eines Finanzierungsangebots mitgeteilt. Mit dem Zinsrechner jedoch können Sie bereits vorab mit verschiedenen Zinssätzen „spielen“, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie selbst kleine Änderungen große Auswirkungen auf Restschuld und Gesamtzinszahlung haben können.

Tilgungssatz

Baufinanzierungen werden meist als klassisches Annuitätendarlehen abgeschlossen. Das bedeutet: Sie zahlen eine gleichbleibende monatliche Rate an die Bank. Diese Rate besteht aus zwei Teilen: Dem Betrag, der zur Rückzahlung der tatsächlich geliehenen Summe dient, und einem Teil, der zur Zahlung der berechneten Zinsen eingesetzt wird. Der Teil der Rate, der zur Rückzahlung der tatsächlich geliehenen Summe dient, wird als Tilgung bezeichnet.

In das Feld „Tilgungssatz“ können Sie darum den Wert der anfänglichen Tilgung in Prozent eintragen, mit der Sie den geliehenen Geldbetrag zurückzahlen möchten. Je höher der Tilgungssatz ausfällt, desto schneller werden Sie schuldenfrei.

Bundesland

Hier geben Sie an, in welchem Bundesland Sie das Immobilienvorhaben realisieren möchten. Das ist von Bedeutung für die Berechnung der Kaufnebenkosten, denn die Höhe von Maklergebühr und Grunderwerbsteuer sind in jedem Bundesland anders.

So werten Sie die Ergebnisse des Zinsrechners aus

Möchten Sie beispielsweise eine Immobilie in Hessen zum Preis von 250.000 Euro finanzieren, können 50.000 Euro Eigenkapital einbringen, zahlen einen Sollzins von 1 Prozent, eine Tilgung von 2 Prozent und entscheiden sich für eine Zinsfestschreibung von 20 Jahren, errechnet der Zinsrechner folgende Werte:

  • Ihre Monatsrate beträgt 583,46 Euro: Das ist der Betrag, den Sie monatlich für die Zeit der Zinsfestschreibung an die Bank zahlen müssen.
  • Der Darlehensbetrag beläuft sich insgesamt auf 233.383,29 Euro: Hier stellt sich die Frage, warum der Darlehensbetrag über 200.000 Euro liegt. Schließlich haben Sie 50.000 Euro an Eigenkapital eingebracht, um eine Immobilie zu finanzieren, die 250.000 Euro kostet. Grund für die Abweichung ist, dass der Zinsrechner auch die Kaufnebenkosten ermittelt. Diese müssen in der Regel mittels Eigenkapital finanziert werden, sodass sich die benötigte Kreditsumme entsprechend erhöht.
  • Nach Ablauf der Zinsfestschreibung beträgt Ihre Restschuld 129.611,87 Euro: Einigen Sie sich mit der Bank auf eine Zinsfestschreibung von 20 Jahren, werden Sie die Kreditsumme zuzüglich Zinsen im Beispielsfall innerhalb der Zinsfestschreibungsdauer noch nicht vollständig zurückgezahlt haben. Vielmehr bleibt eine Restschuld in Höhe von 129.611,87 Euro bestehen.
  • Der getilgte Betrag beläuft sich auf 103.771,42 Euro: Da ist der Betrag, den Sie tatsächlich zur Rückzahlung des Darlehensbetrags eingezahlt haben.
  • Sie haben insgesamt 36.842,44 Euro an Zinszahlungen geleistet: Mit Ihren monatlichen Raten zahlen Sie nicht allein den Darlehensbetrag zurück. Ein gewisser Teil wird für Zinszahlungen an die Bank verwendet. Innerhalb der ersten 20 Jahre beträgt der Zinsanteil 36.842,44 Euro.
  • Die Laufzeit bis zur vollständigen Tilgung beträgt 40,58 Jahre: Liefe die Baufinanzierung zu identischen Konditionen weiter, würden Sie im Beispielfall insgesamt 40,58 Jahre benötigen, um den Darlehensbetrag komplett zurückzuzahlen. Zum Ende der Zinsfestschreibung nach 20 Jahren ist also etwa die halbe Darlehenslaufzeit vorbei. Wenn Sie auf „Tilgungsplan anzeigen“ klicken, wird der gesamte Tilgungsablauf im Einzelnen dargestellt.

Zinsrechner für Baufinanzierungen – Ihre Vorteile zusammengefasst

Zinsen haben einen großen Einfluss auf jede Baufinanzierung, schließlich bilden sie den größten Kostenblock der Finanzierung. Indem Sie unseren kostenfreien Zinsrechner nutzen, haben Sie die Möglichkeit, schnell die für Sie idealen Darlehenskonditionen zu finden. Auf diese Weise können Sie sich unkompliziert einen Überblick über die wichtigsten Kosten verschaffen, die auf Sie zukommen, und die Auswirkungen verschiedener Konditionen miteinander vergleichen – und dies noch bevor Sie das erste Finanzierungsangebot anfordern.

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