Haushaltsrechner – so viel haben Sie monatlich zur Verfügung

Der Haushaltsrechner hilft bei der Bestimmung der möglichen Tilgungsrate für die Baufinanzierung – und damit auch bei der Festlegung der Kreditsumme selbst. Um herauszufinden, wie viel Geld Sie monatlich abzahlen können, müssen Sie Ihre Einnahmen mit Ihren Ausgaben verrechnen. Das ist komplizierter, als es auf den ersten Blick aussieht. Der Haushaltsrechner ist dafür ein hilfreiches Online-Tool.

Ein Mann, der etwas auf einem Taschenrechner berechnet

So füllen Sie den Haushaltsrechner aus

Im Haushaltsrechner geben Sie Ihre monatlichen Einnahmen und Ihre Ausgaben an. Allerdings ist es mit dem Gehalt und den Lebenshaltungskosten nicht getan: Es gibt je nach Ihrer individuellen Situation zahlreiche Posten, die Sie für ein korrektes Ergebnis im Rechner berücksichtigen sollten.

Wichtig ist, dass Sie im Haushaltsrechner angeben, ob Ihre Mietzahlungen und Ihre Nebenkosten mit dem Erwerb der Immobilie wegfallen oder nicht: Werden Sie selbst in die Immobilie ziehen, die Sie kaufen möchten, oder bleiben Sie zur Miete wohnen?

Ihre Ausgaben

Bei den Ausgaben ist häufig nur von den „Lebenshaltungskosten“ die Rede. Es ist jedoch nicht so einfach, einen genauen Überblick darüber zu bekommen, weil die monatlichen Kosten so vielfältig sein können. Entsprechend sollten Sie sich eine Checkliste für Ihre Angaben im Rechner anlegen, damit Sie keine Summen übersehen, die regelmäßig oder unregelmäßig fällig werden. Sie könnte etwa so aussehen:

  • Mietkosten
  • Nebenkosten
  • Lebensmittel
  • Kosmetikartikel und andere Drogerieartikel
  • Kleidung
  • Medikamente
  • Kosten für das Auto (samt Tank- und Werkstattkosten, Versicherung etc.)
  • Versicherungen (private Altersvorsorge, Kranken-Zusatzversicherung, Haftpflicht-, Hausrat- und Unfallversicherung – gehen Sie Ihre Ordner in Ruhe durch, damit Sie nichts übersehen. Manche Versicherungen buchen nur einmal jährlich ab und geraten leicht in Vergessenheit)
  • Spar- und Bausparverträge
  • Gebühren für Kontoführung und Depot
  • Handy, Internet, Fernsehen, Radio etc. (Rundfunkgebühren nicht vergessen!)
  • Abonnements (Streaming-Dienste, Zeitungen/Zeitschriften etc.)
  • Kosten für Hobbys, Clubs oder Vereine
  • Raten für Leasing oder Kredite
  • Verpflichtungen durch weitere Immobiliendarlehen
  • Ausgaben für Haushaltsgeräte und Möbel
  • Kosten für ÖPNV, Bahn- oder Flugtickets
  • Bewirtschaftungskosten für das aktuell zu finanzierende Objekt (Sanierung, Renovierung, Versicherungen)
  • Spenden
  • Kosten für Urlaube und Ausflüge

Ihre Einnahmen

Was steht Ihnen monatlich zur Verfügung?
Folgende Punkte können Sie in den Haushaltsrechner eintragen:

  • Nettogehalt (bzw. Nettogehälter, wenn Ihr/e Partner/in die Immobilie mit abbezahlen wird)
  • Nettobeträge aus regelmäßigen Überstunden, selbstständiger Arbeit, Renten oder Pensionen, geringfügiger Beschäftigung
  • Bonuszahlungen
  • Tantiemen
  • Einnahmen aus Kapitalvermögen
  • Beteiligungen
  • Kindergeld
  • Unterhaltszahlungen
  • Eigenheimzulage
  • Mieteinnahmen
  • erwartete Mieteinnahmen aus dem aktuell zu finanzierenden Objekt, falls Sie es vermieten möchten
  • sonstige Einnahmen 

Dies müssen Sie bei der Berechnung für die Wohnungsfinanzierung beachten

Handelt es sich bei der Immobilie, die Sie erwerben möchten, um eine Eigentumswohnung, sollten Sie einen bestimmten Punkt nicht vergessen: Die monatlichen Nebenkosten werden hier höher ausfallen als in der Mietwohnung, denn als Wohnungseigentümer zahlen Sie anteilig auch die Gebühr für den Verwalter. Außerdem müssen Sie die Instandhaltungsrücklage berücksichtigen, die die Wohneigentümergemeinschaft anlegt.

Ein Puffer bringt Sie durch schlechte Zeiten

In der Zeit, in der Sie einen Immobilienkredit abbezahlen, kann sich vieles ändern. Falls Sie aktuell zu zweit verdienen, überlegen Sie, ob das immer so bleiben wird: Ist geplant, dass eine/r von Ihnen mit dem Nachwuchs länger zu Hause bleibt? Es kann auch passieren, dass nicht beide immer einen Job haben werden. Und auch in Aussicht gestellte Gehaltserhöhungen wollen vorsichtig betrachtet werden: Gehen Sie bei der Berechnung lieber von dem aus, was Sie real aktuell auf dem Konto sehen. Zwischen der Zusage einer Gehaltserhöhung und ihrer Umsetzung kann noch einiges passieren. Besser ist es also, wenn Sie eine Tilgungsrate vereinbaren, die Sie nicht direkt an Ihre finanziellen Grenzen bringt.

Eine glückliche Familie, die Geld in ein Sparschwein steckt

Fazit: Tilgungsrate errechnen mit dem Haushaltsrechner

Der Haushaltsrechner zeigt Ihnen recht genau, welche Tilgungsrate Sie sich leisten können, wenn Sie Ihren Lebensstandard weiterhin aufrechterhalten möchten. Er verrechnet Ihre monatlichen Einnahmen mit Ihren Ausgaben und kommt so auf den Betrag, der Ihnen monatlich zur Verfügung steht. Wahrscheinlich ist es ein anderer als der, den Sie beim einfachen Überschlagen im Kopf errechnen: Die genaue Liste sorgt dafür, dass Sie nichts vergessen. Im nächsten Schritt können Sie mit einem Budgetrechner ermitteln, wie viel Immobilie Sie sich leisten können.

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