Welche Unterlagen sind für den Hausverkauf wichtig?

Möchten Sie einen neuen Eigentümer für Ihr Haus finden, müssen Sie einiges an Vorarbeit leisten. Einen entscheidenden Part nimmt dabei das Zusammentragen wichtiger Dokumente ein. Ob zum Erstellen eines aussagekräftigen Exposés, für maximale Transparenz bei der Besichtigung oder den rechtswirksamen Abschluss des Vorgangs – wenn Sie Ihr Haus verkaufen, sind Unterlagen verschiedener Art notwendig. Erfahren Sie, welche Sie konkret benötigen und wo Sie diese erhalten.

Das gehört auf jede Checkliste mit Hausverkauf Unterlagen

Vorbereitung ist alles – diese Redewendung bewahrheitet sich auch beim Hausverkauf. Sind Ihre Unterlagen komplett, läuft der Vorgang umso reibungsloser ab. Stellt sich heraus, dass doch noch ein Nachweis fehlt, würde das unterdessen zu einer Verzögerung führen. Generell gilt: Je mehr Dokumente Sie einem Interessenten vorlegen, umso mehr Transparenz schaffen Sie. Daraufhin kann er sich einen optimalen Überblick verschaffen und sich von der Qualität des Objekts überzeugen.

Da es sich beim Hausverkauf um ein komplexes Unterfangen handelt, lässt sich leicht der Überblick verlieren. Damit das nicht geschieht, erhalten Sie gleich eingangs eine Checkliste der Hausverkauf Unterlagen, die in jedem Fall Pflicht sind:

  • Grundriss
  • Flurkarte
  • Energieausweis
  • Grundbuchauszug
  • Bauakte
  • Baulastenauskunft

In der weiteren Folge erläutern wir Ihnen, an welcher Stelle des Verkaufsprozesses Sie diese Dokumente zur Hand haben müssen und wo Sie diese bekommen.

Erste wichtige Unterlagen zum Immobilienverkauf gehören schon ins Exposé

Eine Frau sucht Unterlagen für den Hausverkauf heraus

Es ist die Grundlage für einen erfolgreichen Hausverkauf: das Exposé. Häufig wird auch von der Visitenkarte der Immobilie gesprochen, denn hier sind alle wichtigen Informationen zu finden. Es soll das Interesse eines potenziellen Käufers wecken und ihm einen bestmöglichen Eindruck verschaffen. Setzen Sie auf die Dienste eines Maklers, erstellt er das Exposé. Einige der wichtigsten Unterlagen für den Hausverkauf müssen darin bereits enthalten sein.

Der Grundriss zählt in jedem Fall dazu, denn er gibt Aufschluss über Aufteilung und Größe der Räume. Auch die Nutzungsmöglichkeiten lassen sich daraus ableiten. Sind Sie Bauherr des zu verkaufenden Hauses, sollte der Grundriss Bestandteil Ihrer Unterlagen zur Immobilie sein. Haben Sie das Objekt erworben, finden Sie dieses Dokument in Ihrem notariellen Kaufvertrag. Bei älteren Gebäuden kann es sich als sinnvoll erweisen, einen neuen Grundriss anfertigen zu lassen, um dort Umbauten oder Änderungen der Installation nachvollziehbarer zu machen.

Flurkarte, Energieausweis und Grundbuchauszug: So schaffen sie Transparenz

Die Flurkarte ist ebenfalls eine der Hausverkauf Unterlagen, die schon im Exposé vorkommen sollten. Sie liefert Erkenntnisse zu der Lage des Objekts, der Bebauung und den benachbarten Grundstücken. Alternativ wird sie auch als Katasterkarte oder Liegenschaftskarte bezeichnet. Um dieses Dokument zu erhalten, ist eine Anfrage beim Katasteramt erforderlich, das eine Kopie erstellt.

In jede Checkliste mit Hausverkauf Unterlagen gehört des Weiteren ein Energieausweis. Spätestens bei der Besichtigung ist er dem potenziellen Käufer auszuhändigen. Einige Angaben wie die wesentlichen Energieträger für die installierte Heizung müssen aber schon dem Exposé zu entnehmen sein. Idealerweise liegt Ihnen der Energieausweis bereits so früh vor, dass er dem Exposé beigefügt werden kann. Er soll es erleichtern, die energetische Qualität der Immobilie besser zu bewerten. Nur in Ausnahmefällen ist er nicht erforderlich – etwa wenn es sich um ein Denkmalschutzgebäude handelt oder die Nutzfläche weniger als 50 Quadratmeter beträgt. Fehlt er, kann es den Verkäufer teuer zu stehen kommen: Dann drohen bis zu 15.000 Euro Strafe. Dieses wichtige Dokument beantragen Sie bei Ihrem Energieversorger. Es behält 10 Jahre seine Gültigkeit.

Gut zu wissen: Es gibt 2 Arten von Energieausweisen: Der Verbrauchsausweis ist die gängigere Variante. Er orientiert sich am Verbrauch der letzten 3 Jahre. Mehrfamilienhäuser mit mindestens 4 Wohnungen und einem vor dem 1.11.1977 gestellten Bauantrag benötigen einen Bedarfsausweis. Ihn können Sie bei Ingenieuren, Architekten oder Heizungsbauern beantragen.

Kein Hausverkauf ohne einen aktuellen Grundbuchauszug, der nicht älter als 3 Monate ist. Auch dieser Nachweis versteht sich als unerlässlich, da er unter anderem die Eigentumsverhältnisse der Immobilie klarstellt. Gehört das Objekt mehreren Personen, sind die entsprechenden Anteile ersichtlich. Des Weiteren zeigt der Grundbuchauszug auf, ob das Haus noch durch eine Hypothek oder eine Grundschuld belastet ist. Informationen wie die Größe des Grundstücks, die Flurnummer oder eventuelle Rechte Dritter lassen sich ebenfalls entnehmen. Einen Grundbuchauszug händigt Ihnen das Grundbuchamt aus, das zum örtlichen Amtsgericht gehört. Sie können dieses Dokument schriftlich per E-Mail, Brief oder Fax, aber auch persönlich vor Ort sowie oftmals über ein Online-Portal beantragen.

Bauakte und Baulastenauskunft – auch sie sind unverzichtbar

Spätestens zum Besichtigungstermin sollten Sie dem Kaufinteressenten die Bauakte vorzeigen. Auch sie gehört zu den Unterlagen beim Hausverkauf, die Pflicht sind. Das Dokument ist deswegen so relevant, da es alle wichtigen baulichen Informationen zur Immobilie bündelt. Mit jedem gestellten Bauantrag wird eine solche Akte von den zuständigen Behörden angelegt. Bauanträge, Baugenehmigungen, Grundrisspläne, Grundstücksfläche, Baupläne, Statiken sowie eventuelle An- oder Umbauten – all das ist in der Bauakte archiviert. Um sie zu beantragen, müssen Sie die Bauaufsichtsbehörde Ihrer Gemeinde oder Stadt kontaktieren. Sie benötigen einen schriftlichen Eigentumsnachweis, um Akteneinsicht zu erhalten. Das können der Grundbuchauszug, der notarielle Kaufvertrag oder ein Erbschein sein.

Die Bauaufsichtsbehörde ist auch Ihre Anlaufstelle, um eine Baulastenauskunft zu erhalten. Was verbirgt sich dahinter? Dieses Dokument gehört ebenfalls zu den wichtigen Unterlagen für den Hausverkauf und gibt Aufschluss, ob und inwiefern Baulasten existieren. Das entsprechende Verzeichnis gilt als Ergänzung zum Grundbuch. Eine Baulast ist eine Verpflichtung des Eigentümers, etwas Bestimmtes auf seinem Grundstück zu tun, zu unterlassen oder zu dulden. Exemplarisch genannt sei das Einverständnis des Hausbesitzers, bestimmte Bereiche auf seiner Fläche nicht zu bebauen, um die vorgeschriebenen Abstände zum Nachbarn einzuhalten. Ein anderes Beispiel: Der Eigentümer akzeptiert, dass ein Teil seines Grundstücks als Zufahrt zu einem anderen Grundstück dient. Verpflichtungen dieser Art sind für den Interessenten von besonderer Relevanz, da er diese mit dem Kauf übernehmen würde.

Besonderheiten bei vermieteten und älteren Objekten

Zusätzliche Unterlagen für den Immobilienverkauf benötigen Sie, wenn Sie das Haus als Vermieter veräußern. Dann müssen Sie noch die folgenden Dokumente vorlegen:

  • Mietvertrag/Mietverträge
  • Betriebskostenabrechnung der letzten 3 Jahre
  • aktueller Wirtschaftsplan inkl. Angaben zur Instandhaltungsrücklage
  • Verwaltervertrag
  • Police einer Feuerversicherung

Bei einem älteren Objekt können sich außerdem Besonderheiten ergeben. Existieren Denkmalschutzbestimmungen, sind auch das Unterlagen, die bei einem Hausverkauf in jedem Fall erforderlich werden. Daraus lassen sich steuerliche Vorteile und Möglichkeiten zur Eigenheimförderung ableiten. Der Bauvertrag macht unterdessen transparent, nach welchen Vorgaben das Haus einst errichtet wurde.

Fazit: Zeit und Kosten einplanen – gute Vorbereitung zahlt sich aus

Je früher Sie beginnen, die für den Hausverkauf nötigen Unterlagen zusammenzustellen, umso besser. Eine gute Vorbereitung beschleunigt den gesamten Vorgang. Gleichzeitig überzeugt es einen Interessenten leichter, wenn er auf seine Fragen unverzüglich eine Antwort erhält. Zu berücksichtigen ist, dass für das Beantragen der meisten Dokumente noch Ausgaben einzuplanen sind. Sie können – wie im Falle eines Grundbuchauszugs – nur einen geringen zweistelligen Betrag kosten. Belege wie der Bedarfsausweis schlagen hingegen nicht selten mit mehreren hundert Euro zu Buche. Beauftragen Sie einen Makler, unterstützt er Sie beim Beschaffen der Unterlagen zum Immobilienverkauf.

Letztlich sei noch darauf hingewiesen, dass Sie auch nach Vertragsabschluss einige Papiere an den neuen Eigentümer übergeben müssen. Dazu gehören Abrechnungen, Wartungsverträge, Garantiescheine, Versicherungsurkunden, Belege von durchgeführten Reparaturen und gegebenenfalls Gebrauchsanweisungen. Um zu jedem Zeitpunkt den Überblick zu bewahren, erstellen Sie eine Checkliste mit den Hausverkauf Unterlagen und gehen Sie das Vorhaben strukturiert an.

Bildnachweis: lipmandarin / Shutterstock.com

Nach oben scrollen