Nicht nur für das Alter geeignet: der Bungalow

Der Bungalow ist ein Haustyp, der sich wegen seiner speziellen Bauweise bei vielen Menschen großer Beliebtheit erfreut: Alle Zimmer liegen ebenerdig, weshalb sich das Gebäude relativ einfach barrierefrei herrichten lässt. Der für die größere Grundfläche benötigte Platz hat allerdings seinen Preis. Hier erfahren Sie alles Wichtige über den Bungalow.

Bungalows haben kein Obergeschoss

Ein Bungalow weist im Normalfall nur ein Erdgeschoss auf. Er kann allerdings auch unterkellert sein, beispielsweise für einen Heizungsraum. Spezifisch für diese Bauweise ist, dass alle Wohn- und Schlafräume wie auch Küche und Bäder ebenerdig liegen. Grundfläche und Raumaufteilung können dabei ganz unterschiedlich ausgestaltet sein.

Der Bungalow ist ideal geeignet für körperlich eingeschränkte Menschen

Senioren, denen das Treppensteigen schwerfällt, Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und auch Eltern kleiner Kinder vermeiden gern Treppen, die ins Obergeschoss führen: Während Angehörige der ersten beiden Gruppen die Stufen kaum oder gar nicht ohne Hilfsmittel bezwingen können, handelt es sich für Kinder um Stolperfallen. Für alle ist es sicherer, wenn die Räume ebenerdig erreichbar sind.

Wer auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen ist, profitiert natürlich von einem komplett barrierefreien Haus, denn für diesen Personenkreis sind schon die kleinsten Stufen unüberwindbare Hindernisse. Der Bungalow eignet sich deshalb hervorragend als barrierefreies Gebäude. Da er ohnehin nur ein Geschoss aufweist, genügt es in der Regel schon, wenn Sie neben einem entsprechend umgerüsteten Bad noch breitere Türen und unterfahrbare Armaturen und Tische einbauen. Treppenlifte und Ähnliches sind wegen der fehlenden Stufen nicht notwendig.

Vom Ferienhaus zum bevorzugten Einfamilienhaus

In den 1960er-Jahren waren Bungalows in Deutschland sehr beliebt. Später traten sie etwas in den Hintergrund und wurden vielfach in Form von eingeschossigen Ferienhäusern eingesetzt. Als Einfamilienhaus erlebten sie in den vergangenen Jahren ihr Comeback: Viele Menschen möchten gern in den eigenen vier Wänden alt werden – und ein Bungalow bietet wie beschrieben beste Voraussetzungen für eine seniorengerechte Ausstattung.

Es gibt verschiedene Typen von Bungalows

Ein Bungalow kann verschiedene Grundrisse haben, die sich unterschiedlich auf das Leben im Haus auswirken:

• Der rechteckige oder quadratische Bungalow hat einen schlichten Grundriss und ist unkompliziert gebaut.
• Der Winkelbungalow weist einen Knick auf – sein Grundriss hat die Form eines L. Zwischen den beiden Schenkeln des Gebäudes entsteht auf dem Grundstück eine windgeschützte Ecke, die sich besonders gut für eine Nutzung als Terrasse eignet.
• Der Bungalow in U-Form wiederum erlaubt die sorgfältige Trennung verschiedener Lebensbereiche: Die Kinder können einen Flügel bewohnen, die Eltern den anderen und an der dritten Seite liegen Gemeinschaftsräume und Küche.

Der Bungalow hat Vorteile und Nachteile

Der entscheidende Vorteil des Bungalows wurde bereits beschrieben: Da er komplett ebenerdig gebaut ist, lässt er sich sehr gut als altersgerechte Wohnung und sogar barrierefrei gestalten. Durch die fehlenden Obergeschosse müssen außerdem bei der Auswahl des Grundrisses keine tragende Wände berücksichtigt werden. Daher sind Sie bei der Raumaufteilung sehr frei in Ihren Entscheidungen. Lästiges Treppensteigen entfällt ebenso wie die Notwendigkeit, bei Fassadenarbeiten ein Gerüst aufzubauen.

Allerdings hat diese Bauweise auch Nachteile:

• Um alle gewünschten Räume in einem ebenerdigen Gebäude unterzubringen, brauchen Sie ein großes Grundstück. Dies treibt den Preis in die Höhe.
• Da vor allem der Winkelbungalow und die U-Form, relativ wenig Raum mit viel Außenwand umfasst, ist eine hohe Energieeffizienz nur mit erhöhtem Aufwand zu erreichen, wodurch die Bau- oder Sanierungskosten steigen.
• Je nach Typ müssen Sie die Ausrichtung sorgfältig vornehmen: In einem Gebäude mit U-Form könnten andernfalls die Lichtverhältnisse in manchen Räumen unbefriedigend sein.
• Gegenüber einem mehrgeschossigen Haus sind in der Regel die Rückzugsmöglichkeiten etwas eingeschränkt.

Die Kosten für den Bungalow hängen von vielen Punkten ab

Insgesamt sorgen das verhältnismäßig große Grundstück und die aufwendigere Dämmung dafür, dass die Gesamtkosten des Bungalows etwas höher ausfallen als bei einem mehrgeschossigen Einfamilienhaus. Allerdings können Sie sich für viele unterschiedliche Bauweisen entscheiden, was wiederum einen Einfluss auf den Preis hat:

• als Massivbau
• in Fertigbauweise
• aus Stein und aus Holz
• als Energiesparhaus
• als Gartenhofhaus
• mit Flachdach
• mit Walmdach

Ob Sie einen Architekten mit dem Entwurf Ihres Traumhauses betrauen oder ein Fertighaus in Auftrag geben, macht bereits einen großen Unterschied. Gleiches gilt für den Kostenvergleich zwischen einem Gebäude, das dem aktuellen GEG-Standard entspricht, und einem KfW-Effizienzhaus.

Für ein Energieeffizienzhaus können Sie günstige Kredite und Tilgungszuschüsse als Eigenheimförderung bei der KfW beantragen. Allerdings müssen Sie die Anträge vor Baubeginn einreichen, um eine Förderung zu erhalten.

Bungalows sind beliebt, aber rar

Viele Menschen würden gern in einem Bungalow leben, doch dieser Haustyp ist wenig verbreitet. Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Bauland rar und teuer ist: Aus Kostengründen entscheiden sich zahlreiche Bauherren lieber für ein Gebäude mit einem oder mehreren Obergeschossen. Vor allem in größeren Städten gibt es aus Platzgründen vergleichsweise wenige Bungalows.

Fazit: Der Bungalow ist ein beliebtes Eigenheim

Ebenerdiges Wohnen ist für viele verschiedene Menschengruppen vorteilhaft. Mit steigendem Alter wird es immer angenehmer, keine Treppen steigen zu müssen. Im Bungalow benötigen Sie keinen Treppenlift und auch Bestandsgebäude lassen sich relativ einfach barrierefrei umgestalten. Allerdings ist dieser Haustypus wegen der großen benötigten Grundfläche und der umfangreichen Außenwände verhältnismäßig teuer.

Je nach Art des Grundrisses können Sie die einzelnen Wohnbereiche gut voneinander trennen, auch wenn sie auf einer Ebene liegen: Offene Wohnlandschaften und die Küche werden als zentraler Anlaufpunkt für alle Bewohner angelegt, während einzelne Zimmer in den Schenkeln von Winkelbungalow oder U-Form-Bungalow Privatsphäre und Ruhe bieten.

Kurze Wege, fehlendes Treppensteigen und hohe Gestaltungsfreiheit beim Grundriss machen den Bungalow alles in allem zu einem beliebten Eigenheim.

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