Mietersuche: Wie finde ich den richtigen Mieter?

Die Mietersuche kann problemlos ablaufen, wenn Sie als Vermieter ein paar Dinge beachten und sorgfältige Vorarbeit leisten. Jeder möchte zuverlässige, solvente und angenehme Menschen in seinem Eigentum wohnen haben. Damit Sie die passenden Mieter finden, sollten Sie die folgenden Punkte beherzigen.

Gute Mieter finden mit der richtigen Anzeige

Ein Mann auf der Mietersuche nach den richtigen Mietern für seine Immobilie

Sie sollten wissen, an wen Sie sich mit Ihrer Anzeige wenden möchten. In welchen Kreisen möchten Sie die passenden Mieter suchen? Die Beantwortung der Frage hängt von der Immobilie, ihrer Lage und ihrer Ausstattung ab.

Mietersuche: Diese Informationen sind wichtig

Ehe Sie eine Anzeige aufsetzen, sollten Sie die angemessene Miete ermitteln. Sie hängt von der Größe, der Ausstattung und der Lage der Immobilie ab. Diese Miete geben Sie – gestaffelt in Kaltmiete, Nebenkosten und Warmmiete – in der Anzeige an. Weiterhin wichtig sind

  • Größe der Wohnung
  • Anzahl und Aufteilung der Zimmer (Grundriss, am besten auch mit Fenstern)
  • Lage (genaue Adresse erst auf Nachfrage) und Geschoss
  • Ausstattung (Einbauküche, Badewanne, Balkon, Garten, Terrasse etc.)
  • Energieeffizienzklasse
  • ggf. Möblierung
  • ggf. Aufzug

Geben Sie alle Informationen an, die die Mieter brauchen, um festzustellen, ob die Wohnung für sie infrage kommt. Ein eventuell vorhandener Aufzug dürfte vor allem für ältere und gehbehinderte Menschen von Interesse sein. Daher sollten Sie in so einem Fall gleichzeitig angeben, ob sich Ärzte oder Apotheken in der näheren Umgebung befinden.

Wenden Sie sich an Eltern mit Kindern, machen Sie zum Beispiel auf den nahen Park mit Spielplatz aufmerksam. Auch die Nähe zu Kitas und Schulen ist hier interessant. Studenten hingegen locken Sie mit der guten Anbindung an den ÖPNV oder das nahe Uni- oder Kneipenviertel. Schreiben Sie die Anzeige also immer direkt für diejenigen Mieter, die Sie gern ansprechen möchten.

Tipp: Bilder sagen mehr als 1.000 Worte – machen Sie aussagekräftige, helle, freundliche Fotos von der Immobilie!

Wo sollte die Anzeige erscheinen?

Die meisten Vermieter stellen ihre Wohnungsanzeige heute auf eines oder mehrere der großen Immobilienportale im Internet. Das ist bei der Mietersuche aber nicht in jedem Falle sinnvoll: Möchten Sie gern regional vermieten und an Personen, die eher die Tageszeitung als das Internet bemühen, sind Ihre Anzeigen in der Zeitung besser aufgehoben. Auch können Sie sie an öffentlichen Orten aushängen. Mit einer Zeitungsannonce können Sie allerdings in der Regel keine Bilder veröffentlichen.

Halten Sie die Besichtigungstermine übersichtlich

In großen Städten interessieren sich oft so viele Menschen für eine Wohnung, dass sich bei öffentlichen Besichtigungsterminen lange Schlangen bilden. An einem solchen Tag kann sich kaum ein Vermieter einzelne Bewerber merken. Einfacher wird die Mietersuche, wenn Sie einzelne Termine vereinbaren, zu denen Sie eine oder zwei Parteien einladen. Auf diese Weise können Sie sich merken, wer welche Fragen gestellt hat und wer wie gut vorbereitet gewesen ist. Wer beispielsweise alle Unterlagen mitbringt, scheint gut organisiert und vorausschauend zu sein.

Diese Unterlagen können für die Mietersuche wichtig sein

Wenn Sie neue Mieter suchen, kommen Sie mit ganz unterschiedlichen Fremden zusammen. Sie müssen also schnell eine Einschätzung treffen. Dabei helfen auch Informationen, die Sie erfragen können. Beispielsweise können Sie sich versichern lassen, dass die potenziellen Mieter eine Bonitätsprüfung machen lassen werden. Sie sollten diese nicht schon beim Besichtigungstermin verlangen – die SCHUFA-Auskunft für Vermieter kostet immerhin 25 Euro.

Sehr informativ ist die Selbstauskunft: Diese enthält Informationen zu den potenziellen Mietern, etwa zu ihren Arbeitgebern und zu ihrem Einkommen. Kein potenzieller Mieter ist übrigens verpflichtet, diese Auskunft auszufüllen. Gerade in Wohngegenden, in denen die Nachfrage nach Wohnraum sehr hoch ist, werden es allerdings die meisten wegen der großen Konkurrenz dennoch tun. Füllt Ihr möglicher neuer Mieter die Auskunft aus, müssen seine Gehaltsangaben der Wahrheit entsprechen.

Auch wenn es die Mietersuche erleichtert: Sie dürfen nicht alles fragen, sondern nur das, woran Sie ein legitimes Interesse haben. Dies betrifft die Gehaltsfrage und auch die Frage nach einer früheren Insolvenz. Private Fragen hingegen sollten Sie nicht stellen – die Mietinteressenten sind auch nicht dazu verpflichtet, sie wahrheitsgemäß zu beantworten. Dazu zählen die Fragen nach

  • einer Parteizugehörigkeit
  • einer Mitgliedschaft im Mieterverein
  • der Religionszugehörigkeit
  • der Familienplanung
  • der Gesundheit
  • dem Musikgeschmack
  • der Regelmäßigkeit von Besuch
  • dem Rauchen
  • einer evtl. geplanten Anschaffung von Haustieren
  • einer vorangegangenen Haftstrafe

Letztere ist für Sie nur in dann relevant, wenn der Betreffende wegen Gewalt gegen einen Vermieter inhaftiert war. Und auch wenn Sie die geplante Anschaffung von Haustieren durchaus interessiert, können Sie nicht in jedem Fall mit einer wahrheitsgemäßen Antwort rechnen. Die Haltung von Hunden und Katzen können Sie im Mietvertrag untersagen, Kleintiere hingegen dürfen auch ohne spezielle Erlaubnis überall gehalten werden.

Tipp: Als Vermieter dürfen Sie fragen, ob die Mietinteressenten Hausmusik planen. Sie dürfen dies nicht generell verbieten, aber die Antwort kann eine Entscheidungshilfe bei der Frage sein, wer Ihr neuer Mieter werden soll.

Mietschuldenfreiheitsbestätigung ist problematisch: Manchmal können Mieter von ihren bisherigen Vermietern die sogenannte Mietschuldenfreiheitsbescheinigung mitbringen, in der diese erklären, dass der Mieter seine Miete nie schuldig geblieben ist. Allerdings haben die Mieter kein Anrecht darauf, diese Bescheinigung zu erhalten. Können sie sie nicht beibringen, heißt das daher nicht automatisch, dass sie die Miete nicht gezahlt haben. Zudem kann es hier auch zu datenschutzrechtlichen Problemen kommen. Falls möglich, verzichten Sie also besser darauf.

Gibt es den idealen Mieter?

Nach wem genau Sie bei der Mietersuche Ausschau halten, hängt sowohl von Ihren Präferenzen als auch von der Immobilie ab. Am einfachsten für den Vermieter ist es natürlich, wenn die Mieter möglichst lange im Haus oder der Wohnung wohnen bleiben und regelmäßig ihre Miete zahlen. Allerdings wird es dazu beispielweise in für Studenten ausgelegten Wohnungen kaum kommen: Hier ist ein Wechsel alle paar Jahre völlig normal.

Es spielt auch eine Rolle, ob Sie selbst mit im Haus wohnen oder nicht. Gehört Ihnen etwa ein Mietshaus mit mehreren Wohnungen, während Sie selbst woanders leben, können Sie darauf achten, dass die Mischung im Haus passt. So stellen Sie sicher, dass es möglichst wenig Ärger gibt.

Wenn Sie allerdings Mieter suchen, die in die Doppelhaushälfte bei Ihnen nebenan ziehen sollen, müssen Sie andere Dinge beachten: In diesem Fall ist es angenehmer , wenn neben der Bonität auch das Zwischenmenschliche stimmt. Vielleicht finden Sie es schön, wenn Sie nebenan Kinder heranwachsen sehen können, und würden gern einer Familie ein Heim geben? Oder Sie haben am liebsten Ihre Ruhe und suchen daher nach Mietern, denen es ähnlich geht?

Ein Makler kann für Sie Mieter finden

Nicht jeder hat die Zeit und das Know-how, um sich um die Mietersuche zu kümmern. Möchten Sie damit möglichst wenig zu tun haben, können Sie einen Makler mit der Suche beauftragen. Dieser macht die Fotos, schaltet die Anzeigen, führt die Besichtigungen durch und empfiehlt Ihnen passende Bewerber. So zahlen Sie zwar für die Dienstleistung, haben aber kaum Arbeit mit der Vermietung Ihrer Immobilie.

Gut zu wissen: Die Maklerprovision dürfen Sie nicht auf die zukünftigen Mieter abwälzen. Bei Vermietung gilt strikt das Bestellerprinzip: Wer den Makler beauftragt, muss ihn bezahlen.

Fazit: Details erleichtern die Mietersuche

Beschreiben Sie die Immobilie, die Sie vermieten möchten, möglichst genau. So wissen die Interessenten bereits, was sie erwartet, und es melden sich von vornherein überwiegend Leute, die zur Wohnung oder zum Haus passen würden. Als Vermieter können Sie sich eine Selbstauskunft geben lassen. Behalten Sie aber immer im Hinterkopf, dass die Mieter nicht dazu verpflichtet sind, diese auszufüllen.

Sie dürfen bei der Mietersuche nach den finanziellen Verhältnissen fragen, aber nicht nach privaten Plänen oder Ansichten. Am besten ist es immer, wenn ein neuer Mieter sich gut in die Nachbarschaft einfügt – egal, ob es sich um junge Leute oder Gutverdiener, um Senioren oder Familien handelt. Wer lange bleibt, macht seinem Vermieter in der Regel am wenigsten Arbeit. Und falls Sie nicht selbst neue Mieter suchen möchten, können Sie die Aufgabe getrost einem guten Makler überlassen.

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