7 Argumente für den Neubau

Ziegel werden verlegt, welche Argumente sprechen für einen Neubau?

Der Weg ins Eigenheim beginnt für gewöhnlich mit folgender Frage: Haus kaufen oder neu bauen? Obwohl die Suche nach geeignetem Baugrund nicht gerade einfach ist, entscheiden sich nach wie vor zahlreiche Menschen für Letzteres – und das aus gutem Grund, denn ein Neubau geht mit zahlreichen Vorteilen einher. Die sieben wichtigsten Argumente für Neubauten verraten wir Ihnen hier.

Argument 1: Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten beim Neubau

Der Kauf eines Eigenheims ist eine Entscheidung fürs Leben. Verständlicherweise wollen viele Menschen dabei keine Abstriche machen. Beim Kauf einer Bestandsimmobilie sind jedoch immer Kompromisse nötig: Mal entsprechen die Fensterrahmen nicht dem eigenen Stil, mal passt die Raumaufteilung nicht wirklich zu den eigenen Anforderungen.

Bei einem Neubau können Sie als Bauherr sich voll und ganz verwirklichen. Angefangen bei der Fassadengestaltung über die Auswahl der Dachziegel bis hin zur Größe der Immobilie liegt alles in Ihrer Hand. Auch ob es sich um ein Fertighaus, ein Massivhaus oder ein ausgefallenes Architektenhaus handeln soll, bleibt am Ende Ihnen überlassen. Etwaige Einschränkungen können –abgesehen von den eigenen finanziellen Möglichkeiten natürlich – einzig und allein durch den örtlichen Bebauungsplan vorgegeben sein.

Eine Ausnahme gibt es jedoch: Kaufen Sie Ihr Haus über einen Bauträger, dann haben Sie häufig nur wenig Mitspracherecht. In diesem Fall kaufen Sie im Grunde genommen eine fertige Immobilie, die bis dato nur noch nicht gebaut wurde. Der Bauträger verkauft dabei Grundstück und Bauleistung im Gesamtpaket. Der Bau selbst ist aber dem Bauträger überlassen. Sie fungieren nicht als Bauherr, sondern lediglich als Käufer.

Argument 2: Hohe Energieeffizienz von Neubauwohnungen und -häusern

Mehr als zwei Drittel der Bestandsimmobilien in Deutschland wurde vor 1979 errichtet. Das war vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung und der Energieeinsparverordnung. Dementsprechend schlecht ist es um die Energieeffizienz dieser Bauten bestellt. So finden sich darin häufig schlecht gedämmte Fassaden, einfach verglaste Fenster und veraltete Heizsysteme.

Bei Neubauprojekten hingegen müssen Sie sich um die Energieeffizienz wenig Sorgen machen. Hier können Sie von Vornherein auf eine hervorragende Dämmleistung und moderne Heizsysteme setzen. Häufig kommen dabei Wärmepumpen zum Einsatz und nicht selten werden Neubauten direkt mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Die hervorragende Energieeffizienz ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern wird sich auch langfristig in Ihrem Geldbeutel bemerkbar machen. Die Kosten für Strom, Heizung und Warmwasseraufbereitung belaufen sich bei modernen Neubauten auf ein Minimum, was gerade angesichts der rasant steigenden Energiepreise ein angenehmer Nebeneffekt ist.

Eine bessere Dämmung geht im Übrigen auch mit besserem Schallschutz einher, was für Sie eine erhöhte Privatsphäre bedeutet. Gerade Neubauwohnungen in Mehrparteienhäusern schneiden hier deutlich besser ab als vergleichbare Altbauwohnungen.

Argument 3: Zeitgemäße Baumaterialien beim Neubau

Von Asbest im PVC-Boden über Giftstoffe in Tapeten und Wandfarben: In der Vergangenheit wurde bei Baumaterialien nicht allzu genau hingesehen, was das Raumklima gerade in älteren Gebäuden negativ beeinflussen kann. Bei Neubauten hingegen werden nur unbedenkliche Werkstoffe verwendet, von denen keine gesundheitsschädigende Wirkung ausgeht. Ohnehin können Sie als Bauherr mitbestimmen: Sie können beispielsweise vorrangig auf Materialien aus regionaler oder fairer Produktion setzen. Auch können Sie nachhaltigen Baumaterialien den Vorrang geben und so eine möglichst geringe Umweltbelastung gewährleisten.

Argument 4: Mehrjährige Gewährleistung

Wohl der größte Vorteil bei einem Neubau ist die mehrjährige Gewährleistungsfrist. Als Bauherr oder Käufer eines Neubaus können Sie auftretende Mängel bis zu fünf Jahre nach Abnahme noch geltend machen. Das bedeutet: Fallen Ihnen innerhalb der ersten fünf Jahre Risse im Mauerwerk oder schlecht abgedichtete Fenster auf, können Sie die Mängel rügen. Das Bauunternehmen oder der zuständige Bauträger muss dann für Nachbesserung sorgen – und das auf seine Kosten.

Bei älteren Bestandsimmobilien ist die Gewährleistungsfrist verstrichen. Schlimmer noch: Verkäufer schließen etwaige Ansprüche in der Regel sogar aus und verkaufen Häuser und Wohnungen „gekauft wie gesehen“. Das bedeutet, dass Sie Mängel hinnehmen und auf eigene Kosten beseitigen lassen müssen.

Argument 5: Niedrigere Grunderwerbsteuer

Wer ein Haus baut, kauft in der Regel zuerst das Grundstück und beginnt etwas später mit dem eigentlichen Hausbau. Dieses Vorgehen bringt einen finanziellen Vorteil mit sich, denn die Grunderwerbsteuer, die je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent beträgt, basiert dann lediglich auf dem Grundstückspreis.

Ein Beispiel: Angenommen Sie kaufen ein Grundstück in Bayern für 120.000 Euro. Die Grunderwerbsteuer beträgt hier 3,5 Prozent, weshalb Sie dem Finanzamt 4.200 Euro überweisen müssen. Der spätere Hausbau schlägt mit 200.000 Euro zu Buche. Hier fällt keine erneute Grunderwerbsteuer an. Zum Vergleich: Hätten Sie das Grundstück mit Haus zum Gesamtpreis von 320.000 Euro gekauft, hätten Sie 11.200 Euro Grunderwerbsteuer zahlen müssen.

Argument 6: Bessere finanzielle Planbarkeit

Lassen Sie ein Haus von einem Bauträger bauen, erhalten Sie in der Regel eine Festpreisgarantie, die etwa sechs bis zwölf Monate lang greift. Das bedeutet, dass Sie von Vornherein sehr genau wissen, wie viel Geld Sie der Hausbau kostet.

Kaufen Sie hingegen eine Bestandsimmobilie, dann können Sie sich zwar auf den Kaufpreis verlassen, nicht aber auf etwaige Folgekosten. In den meisten Fällen muss nach dem Kauf noch etwas an der Immobilie getan werden. Wenn Sie Glück haben, sind nur kleinere optische Ausbesserungsarbeiten nötig. Im ungünstigsten Fall stehen jedoch umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten an. Haben Sie den finanziellen Aufwand hierfür unterschätzt und ist nicht genug Geld übrig, müssen Sie unter Umständen einen Folgekredit aufnehmen. Da dieser nur nachrangig besichert werden kann, fallen die Kreditkonditionen in aller Regel eher schlecht aus und Sie müssen mit hohen Zinszahlungen rechnen.

Argument 7: KfW-Neubau-Förderung

Ein Neubau ist teuer, das steht außer Frage. Doch Sie müssen die Kosten im besten Fall nicht alleine stemmen. Der Staat hat ein Interesse daran, dass Sie mit dem Erwerb Ihres Eigenheims sowohl etwas für das Klima als auch Ihre private Altersvorsorge tun, weshalb er Fördermittel bereitstellt.

Die bekannteste Neubau-Förderung ist ein KfW-Kredit. Hier erhalten Sie bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit. Da jedoch die Nachfrage nach zinsgünstigen KfW-Darlehen hoch ist, wurden die Anforderungen an die Förderung in den letzten Jahren immer strenger. So muss Ihr Neubau aktuell Effizienzhaus-Stufe 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse erreichen. Außerdem müssen Sie einen Energieberater hinzuziehen, um für die Neubau-Förderung infrage zu kommen.

Fazit: Langfristig glücklich im Neubau

Ein Neubau ist in der Anschaffung zwar oft teurer als eine Bestandsimmobilie, doch dafür bringt er zahlreiche Vorteile mit sich. So können Sie beim Hausbau Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigen. Darüber hinaus profitieren Sie von einer mehrjährigen Gewährleistungsfrist nach Abnahme. Spätere Mängel resultieren also nicht in unvorhergesehenen Mehrkosten, was wiederum eine erhöhte finanzielle Planbarkeit mit sich bringt. Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass Sie bei Neubauhäusern und Neubauwohnungen von einer hervorragenden Energieeffizienz profitieren, wodurch sich die laufenden Kosten deutlich verringern.

Bildnachweis: bogdanhoda / Shutterstock.com

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