Heizkosten sparen – 12 Tipps, wie Sie sparsam heizen

Wer Heizkosten sparen möchte, kann dafür viele unterschiedliche Wege einschlagen: Es gibt kaum einen Haushalt, in dem sich nicht noch durch die eine oder andere Maßnahme die Heizkosten senken lassen. Einige Tipps sind nur für Eigentümer durchführbar, andere auch für Mieter.

So können Sie als Mieter und Eigentümer sparsam heizen

Ob im Eigenheim oder in der Mietwohnung: Durch bestimmte Verhaltensweisen können Sie Heizkosten sparen. Auch kleine Veränderungen in der Wohnung, die Sie als Mieter vornehmen dürfen, helfen beim sparsamen Heizen.

Passen Sie die Raumtemperatur an

Ein Mensch wärmt sich an einer Heizung, wie lassen sich Heizkosten sparen?

Die Temperatur im Wohn- und Arbeitszimmer sowie im Kinderzimmer sollte bei etwa 20 Grad liegen. Bei dieser Temperatur fühlen sich die meisten Menschen wohl. Das Bad darf ruhig 1 bis 2 Grad wärmer sein. Für Schlafzimmer und Küche hingegen reichen 16 bis 18 Grad aus. Wenig genutzte Räume müssen nicht wärmer als 15 Grad sein. Jeder Grad weniger macht sich in der Heizkostenabrechnung bemerkbar.

Bei einem herkömmlichen Drehthermostat steht die 3 für 20 Grad. Pro Stufe mehr oder weniger können Sie jeweils 4 Grad hinzu- beziehungsweise abrechnen. Im Schlafzimmer reicht es also, wenn das Thermostat auf 2 steht. Im Bad hingegen darf es auch zwischen 3 und 4 stehen, um angenehme Temperaturen zu gewährleisten.

Tipp: Drehen Sie die Thermostate nicht auf die höchste Stufe, um Räume schneller zu beheizen – das funktioniert nicht. So können Sie also keine Heizkosten sparen.

Verwenden Sie programmierbare Thermostate

Auch als Mieter können Sie programmierbare Thermostate verwenden, wenn Sie sie auf eigene Kosten anschaffen, und damit Heizkosten sparen. Bewahren Sie die alten Thermostate auf, die Ihren Vermietern gehören. Sie müssen sie vor dem Auszug wieder montieren.

Der Vorteil an programmierbaren Thermostaten ist, dass Sie die Heizung nicht ständig manuell an Ihren Bedarf anpassen müssen. Senken Sie zum Beispiel die Temperatur über Nacht ab, wenn Sie schlafen. Auch tagsüber müssen die Temperaturen nicht hoch sein, wenn niemand zu Hause ist. Sie können also einprogrammieren, dass die Zimmer etwa 1 Stunde vor dem Aufstehen oder vor der Heimkehr geheizt werden.

Auch mit einer App lassen sich einige programmierbare Thermostate einstellen. So können Sie von unterwegs aus entscheiden, wann Ihre Wohnung warm werden soll. Haben Sie bislang die Heizungen durchgängig laufen lassen, um nicht in eine kalte Wohnung heimzukommen, können Sie mit programmierbaren Thermostaten Ihre Heizkosten deutlich senken.

Heizkörper sollten frei bleiben

Stellen Sie keine Möbel vor die Heizkörper und verhängen Sie sie nach Möglichkeit auch nicht mit schweren Vorhängen. So kann die Raumluft leichter aufgeheizt werden. Denn Möbel und Vorhänge sind eine Sperre für die abgestrahlte Heizungswärme. Dadurch benötigt die Heizung länger oder eine höhere Leistung, um den Raum zu erwärmen.

Tipp: Teppiche vermitteln auf glatten Böden wie Fliesen, Parkett und Laminat ein subjektiv wärmeres Raumgefühl.

Heizung entlüften, wenn sie gluckert

Gluckert der Heizkörper, bedeutet das, dass sich Luft darin befindet, wo nur Wasser sein sollte. Dadurch wird er nur unregelmäßig warm und kann den Raum nicht mehr richtig erwärmen. Sie können in einem solchen Fall Heizkosten sparen, wenn Sie den Heizkörper mit einem entsprechenden Schlüssel selbst entlüften, den Sie beispielsweise im Baumarkt erhalten:

  • Drehen Sie das Thermostat am Heizkörper auf die höchste Stufe.
  • Warten Sie ab, bis der Heizkörper warm geworden ist.
  • Halten Sie einen Eimer oder eine Schüssel unter das Ventil.
  • Öffnen Sie das Ventil mithilfe des Schlüssels.
  • Lassen Sie die Luft entweichen, bis schließlich nur noch heißes Wasser kommt.
  • Drehen Sie das Ventil mit dem Schlüssel wieder zu und stellen Sie das Thermostat auf die normale Stufe zurück.

Im Eigenheim sollten Sie nun den Wasserdruck in der Heizanlage überprüfen und bei Bedarf etwas Wasser nachfüllen. Wohnen Sie zur Miete, geben Sie der Hausverwaltung oder dem Hausmeister Bescheid, dass der Wasserdruck in der Heizanlage überprüft werden sollte.

Achtung: Nicht alle Heizkörper eignen sich für die manuelle Entlüftung. Finden Sie kein passendes Ventil, sollten Sie Fachleute hinzuziehen.

Heizkosten sparen durch richtiges Lüften

Drehen Sie die Heizungen herunter, bevor Sie lüften. Öffnen Sie dann die Fenster möglichst weit und nicht nur auf Kipp. Idealerweise erzeugen Sie so einen Durchzug. Auf diese Weise tauschen Sie die verbrauchte Luft im Zimmer innerhalb weniger Minuten gegen frische von draußen aus. Nachdem Sie die Fenster wieder geschlossen haben, können Sie die Heizungen wieder anstellen. Je nachdem, wie lange Sie tagsüber zu Hause sind, reicht zwei- bis viermaliges Lüften am Tag aus.

Halten Sie die Türen geschlossen

Wenn Sie zu Hause sind, sollten Sie die Türen zwischen den verschieden warmen Wohnbereichen geschlossen halten. Der Flur muss beispielsweise selten warm sein. Lassen Sie die Tür vom geheizten Wohnzimmer zum ungeheizten Flur offenstehen, strömt die warme Luft aus dem Wohnzimmer in den kalten Flur. Entsprechend springt die Heizung im Wohnzimmer wieder an, weil die Temperatur dort sinkt. Halten Sie die Türen zu beheizten Räumen generell geschlossen, können Sie also ebenfalls Heizkosten sparen.

Heizkosten sparen durch Verhalten im Alltag

Wenn Ihre Heizungsanlage auch für warmes Wasser sorgt, können Sie an dieser Stelle ebenfalls Kosten sparen. Jedes Mal, wenn Sie heißes Wasser benutzen, muss die Heizung es auf die gewünschte Temperatur bringen. Entsprechend haben Sie einen Einfluss auf Ihre Heizkosten, indem Sie sich häufiger mit einer Dusche begnügen statt ein Vollbad zu nehmen. Das gilt auch für die Handwäsche. Nutzen Sie hier konsequent kaltes Wasser, macht sich das auf Ihrer Heizkostenabrechnung bemerkbar.

So können Eigentümer ihre Heizkosten senken

Als Eigentümer haben Sie Zugang zur Heizungsanlage und auch das Recht, bauliche Maßnahmen an der Immobilie vorzunehmen. Dadurch haben Sie mehr Möglichkeiten als Mieter, Heizkosten zu sparen. Für bestimmte Maßnahmen brauchen Sie allerdings Hilfe von Heizungsfachleuten.

Lassen Sie die Heizungseinstellungen an das Gebäude anpassen

Einmal jährlich sollten Eigentümer von Immobilien die Heizungswartung durchführen lassen. Dabei überprüfen Fachkräfte nicht nur die Funktionsfähigkeit der Heizungsanlage, sondern können auch die passende Vorlauftemperatur für Ihr Gebäude einstellen. Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, auf die das Wasser in der Heizungsanlage aufgeheizt werden muss, bevor es in Richtung der Heizkörper fließt. Sie hängt sowohl von der Bausubstanz als auch von der Art der Heizkörper ab:

  • herkömmliche Heizungsanlage: ca. 75 bis 90 Grad
  • Brennwertsysteme: ca. 60 Grad
  • Fußbodenheizung: ca. 40 Grad

Die Vorlauftemperatur bei herkömmlichen Heizungen kann so unterschiedlich ausfallen, weil sie auch von der Bausubstanz und der Dämmung der Immobilie abhängt. In einem schlecht gedämmten Altbau sind 90 Grad nötig, während in moderneren und besser gedämmten Gebäuden auch 75 Grad ausreichen.

Der Heizungsinstallateur stellt Ihre Heizung zunächst nach Schätzwerten ein. Sie selbst prüfen dann für eine Optimierung mindestens eine Woche lang täglich, ob die Temperaturen in den Räumen so hoch sind wie erwartet. Abweichungen nach oben und nach unten notieren Sie und schreiben die Uhrzeit dazu. Diese Überprüfung sollten Sie nur im Winter durchführen, weil die Außentemperatur dafür unter 5 Grad liegen muss. Geben Sie die gewonnenen Daten bei der nächsten Heizungswartung den Fachleuten und bitten Sie sie um eine Feinabstimmung der Einstellungen.

Bei Bedarf Heizungspumpe erneuern lassen

Heizungspumpen, die bereits seit mehr als 10 Jahren in Betrieb sind, sollten Sie gegen neue Modelle austauschen lassen. Auch das hilft Ihnen beim Heizkosten sparen. Aktuelle Geräte arbeiten effizienter und sparsamer – oft amortisiert sich die Anschaffung innerhalb von 3 Jahren. Lassen Sie sich zu den Vorteilen verschiedener Hocheffizienzpumpen beraten. Die Anschaffung und der Einbau sind über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) förderfähig: Bis zu 20 Prozent der Kosten können Sie erhalten.

Fenster und Türen sollten dicht schließen

Fenster mit einfacher Verglasung lassen viel Wärme hinaus – ebenso solche mit Rahmen, die nicht komplett dicht schließen. Gleiches gilt für Türen. Doppelte Verglasung oder Isolierglas hält die Wärme gut in den Innenräumen. Dringt Luft durch winzige Spalten am Rahmen, können Sie mit einer dicken neuen Gummidichtung oder alternativ mit einem kostengünstigeren Schaumdichtungsband Abhilfe schaffen. Die Gummidichtung hält allerdings länger.

Um zu verhindern, dass kalte Luft unter einer Tür hindurch ins Haus kommt, können Sie diese mit einer Bürstendichtung versehen. Einfacher ist es, einen beweglichen Zugluftstopper vor die Tür zu legen. Allerdings müssen Sie diesen immer erst beiseiteräumen, bevor Sie die Tür öffnen können.

Dank Dämmung und Isolation sparsam heizen

Es gibt speziell in Altbauten Wärmebrücken, über die viel Wärme verloren geht. Dazu zählen vor allem Rollladenkästen und die Heizkörpernischen in den Wänden. Dort ist die Wand deutlich dünner. Beide Stellen können Sie aber nachträglich zusätzlich dämmen, um den Wärmeverlust zu mindern.

Auch die Heizungsrohre selbst sollten Sie prüfen: Führen sie zum Beispiel durch ungeheizte Räume wie etwa den Keller, geben sie hier Wärme an die kalte Umgebungsluft ab. Diesen Verlust können Sie minimieren, indem Sie die Rohre hier mit einem Isoliermaterial ummanteln.

Solarthermie zur Heizungsunterstützung hilft Heizkosten sparen

Je nachdem, wie groß Ihr Warmwasserbedarf ist, können Sie auch Solarthermie zur Heizungsunterstützung einsetzen. Lohnenswert ist dies, wenn Sie in Ihrem Haushalt rund 40 Kubikmeter Warmwasser im Jahr benötigen. Die Warmwasserleitungen sollten möglichst kurz sein, um Wärmeverluste zu vermeiden. Besitzen Sie beispielsweise wegen eines Holzpelletkessels bereits einen großen Pufferspeicher, ist das von Vorteil. Lassen Sie sich eingehend beraten – auch zu den Fördermöglichkeiten für Solarpanels auf dem Dach.

Fazit: Heizkosten sparen dank verschiedener Ansätze

Möchten Sie möglichst sparsam heizen, gibt es dafür zahlreiche verschiedene Möglichkeiten. Als Mieter können Sie vor allem auf Ihren Warmwasserverbrauch achten, die Heizkörper freihalten und sie entlüften und programmierbare Thermostate verwenden. Ansonsten sollten Sie richtig lüften und die Türen geschlossen halten.

Eigentümer hingegen haben mehr Möglichkeiten: Sie können die Wärmedämmung des Hauses verbessern, Fenster und Türen abdichten und die Heizungsanlage optimal einstellen lassen. Einige Maßnahmen werden auch von staatlicher Seite gefördert. Darüber sollten Sie sich frühzeitig informieren, denn die Förderung muss immer vor Beginn der Umbaumaßnahmen beantragt werden.

Bildnachweis: Koldunov Alexey / Shutterstock.com

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