Wie gut ist die Bausubstanz meiner Immobilie?

Mehrere Fenster an einem Gebäude, wie ist die Bausubstanz?

Die Bausubstanz einer Immobilie spielt bei der Kaufentscheidung eine wesentliche Rolle. Auch für Eigentümer ist die Frage nach dem Zustand der eigenen vier Wände von Interesse. Im Folgenden erfahren Sie, worauf Sie bei einem Check der Bausubstanz achten sollten, wer eine professionelle Einschätzung durchführt und welchen Einfluss der Zustand auf den Wert Ihrer Immobilie hat.

Was ist die Bausubstanz und welche Bauteile gehören dazu?

Die Bausubstanz umfasst die unbeweglichen Bestandteile eines Gebäudes. Alle Teile, die fest mit einer Immobilie verbunden sind, gehören zur Substanz. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen – „substantia“ bedeutet „darunter stehen“ oder „das, woraus etwas besteht“.

Dies sind einige wichtige Bauteile, die zur Bausubstanz zählen:

  • Dach
  • Wände
  • Geschossdecken
  • Fundamente
  • Bodenplatte

Worauf sollte bei einer Besichtigung geachtet werden?

Wenn Sie auf der Suche nach einer Kaufimmobilie sind, nehmen Sie das Haus oder die Wohnung genau in Augenschein. Während der Besichtigung sollten Sie besonders auf folgende Merkmale achten:

  • Feuchtigkeit oder Nässe an Mauern oder Wänden
  • Schäden oder Risse im Putz oder Mauerwerk
  • Undichtigkeiten an Fensterlaibungen
  • Feuchtigkeitsschäden am Dach
  • Zustand des Dachstuhls (Dämmung vorhanden?)
  • Zustand der Haustechnik (Heizungs- und Elektroanlagen)

Tipp: Asbest wurde in den 60er- und 70er-Jahren in verschiedenen Bauteilen verwendet. Heute ist bekannt, dass der Baustoff gesundheitsschädlich ist. Müssen Sie asbesthaltige Bauteile austauschen, ist das aufwendig und kostspielig.

Für die Einschätzung der Bausubstanz sind außerdem das Baujahr der Immobilie und der aktuelle Zustand wichtig. Wurden bereits Modernisierungen oder Sanierungen durchgeführt oder besteht ein Sanierungsstau? Nicht nur für Kaufinteressenten ist der Zustand einer Immobilie relevant. Auch als Eigentümer sollten Sie die Bausubstanz Ihres Eigentums im Blick haben, um wichtige Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen, wenn es notwendig ist.

Wer führt eine professionelle Prüfung der Bausubstanz durch?

Wenn Sie ein Haus kaufen möchten und eine Einschätzung der Bausubstanz vornehmen lassen möchten, sind Sie bei einem Immobiliensachverständigen richtig. Auch wenn Sie als Eigentümer wissen möchten, wie es um den Zustand Ihrer Immobilie steht, erhalten Sie dort Unterstützung.

Der Fachmann überprüft nicht nur den aktuellen Zustand des Gebäudes, sondern gibt auch eine Einschätzung zu erforderlichen Sanierungsmaßnahmen und sinnvollen Investitionen ab. Gerade wenn Sie eine Immobilie erwerben wollen, ist der Rat eines Gutachters sehr zu empfehlen.

Wie kann die Bausubstanz erhalten oder verbessert werden?

Damit Ihr Haus seinen Wert behält, sollten Eigentümer regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen durchführen, um die Substanz zu erhalten. Wichtig ist unter anderem, das Mauerwerk vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen.

Ist die Immobilie in die Jahre gekommen, gibt es eine Reihe typischer Maßnahmen:

  • Wärmedämmung der Fassade
  • Austausch alter Fenster
  • Erneuerung der Dacheindeckung
  • Verbesserung des Schallschutzes
  • Sanierungsarbeiten im Kellerbereich, Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden
  • Erneuerung der haustechnischen Anlagen
  • Erneuerung von Sanitäranlagen und -leitungen

Wie lange einzelne Gebäudeteile halten, bevor eine Sanierung sinnvoll ist, zeigt die folgende Tabelle:

BauteilSanierung
FassadenanstrichNach ca. 5–10 Jahren
FassadeNach ca. 40 Jahren
Fenster und HaustürNach ca. 25–30 Jahren
DachNach ca. 50 Jahren

Welchen Einfluss hat die Bausubstanz auf den Wert einer Immobilie?

Neben der Lage hat der Zustand einer Immobilie einen entscheidenden Einfluss auf den Wert und damit auch auf den erzielbaren Preis.

Zeigen sich bei einer Bestandsimmobilie bereits einige Alterserscheinungen, verliert das Haus an Wert. Als Eigentümer sollten Sie daher den Wertverlust in Grenzen halten und regelmäßige Instandhaltungsarbeiten durchführen.

Gut zu wissen: Bei einer Instandhaltung geht es nur darum, den Wert der Immobilie zu erhalten, während Sie mit einer Modernisierung den Komfort und damit den Immobilienwert erhöhen.

Bei einer Instandhaltung geht es nur darum, den Wert der Immobilie zu erhalten, während Sie mit einer Modernisierung den Komfort und damit den Immobilienwert erhöhen. Wenn Sie einen Immobilienverkauf planen, lohnt es sich, vor Vermarktungsbeginn einige Reparaturen durchführen zu lassen, um das Haus oder die Wohnung für potenzielle Käufer interessant zu machen. Ob es tatsächlich sinnvoll ist, auch größere Arbeiten in Angriff zu nehmen, ist vom Einzelfall abhängig. Hier sollten Sie abwägen, ob die Investition sich in einem höheren Verkaufspreis niederschlägt oder ob es empfehlenswerter ist, mit einem Abschlag für die ausstehenden Arbeiten zu verkaufen. Bei Unsicherheiten sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.

Fazit: Erhalt der Bausubstanz erhöht den Immobilienwert

Wie gut die Bausubstanz eines Gebäudes ist, hängt vor allem von einer sorgfältigen Instandhaltung ab. Wichtig ist, bei Bestandsimmobilien darauf zu achten, regelmäßige Sanierungsarbeiten durchzuführen, um den Wert der Immobilie dauerhaft zu erhalten. Wer zusätzlich noch Modernisierungsarbeiten durchführt und etwa den energetischen Zustand des Hauses deutlich verbessert, steigert den Wert des Eigentums.

Für Laien ist es schwer, den Zustand einer Immobilie einzuschätzen und die Bausubstanz zu bewerten. Wenn Sie einen Immobilienkauf planen oder als Eigentümer genau wissen möchten, wo Sanierungsbedarf besteht, sollten Sie einen Immobiliengutachter hinzuziehen, der die Bausubstanz im Detail prüft.

Bildnachweis: nadia_if / Shutterstock.com

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