Versicherungen für Bauherren – so sichern Sie Ihre Baustelle ab

Eine Frau durchblickt Angebote, es sind Versicherungen für den Hausbau

Für den Hausbau gibt es Versicherungen, die einspringen, wenn etwas schiefgeht. Falls es während des Baus durch verschiedene Umstände zu Verzögerungen und Beschädigungen kommt, können schnell hohe Kosten entstehen: Sie als Bauherr haften für Schäden, die auf dem Bau passieren, müssen gestohlene Materialien wieder anschaffen und zerstörte Bestandteile des Rohbaus selbst ersetzen. Auch für Ihre Helfer sind Sie verantwortlich. Um die teils sehr hohen finanziellen Belastungen aufzufangen, die diese Risiken mit sich bringen, gibt es verschiedene Hausbau-Versicherungen.

Mehrere Bauherrenversicherungen sind wichtig

Um Ihren Rohbau während der gesamten Bauphase abzusichern, reicht es nicht, eine einzelne Versicherung abzuschließen: Unterschiedliche Policen greifen bei verschiedenen Schäden. Zudem spielt es auch eine Rolle, ob Sie als Bauherr selbst der Geschädigte sind oder eine dritte Person. Die folgenden Versicherungen bieten in Kombination eine gute Absicherung, bis Ihr Haus endlich bezugsfertig ist.

Die Bauherrenhaftpflicht bezahlt Ansprüche Dritter

Schäden an der Gesundheit, am Eigentum oder am Vermögen Dritter, die im Zusammenhang mit Ihrem Bau entstehen, werden von der Bauherrenhaftpflicht bezahlt. Ob ein einstürzendes Gerüst ein parkendes Auto beschädigt oder Kinder sich beim unerlaubten Spielen auf der Baustelle verletzen: Die Versicherung kommt für die Kosten auf. Es ist allerdings wichtig, dass Sie diese bereits vor Baubeginn abschließen, denn Sie haften vom ersten Spatenstich an.

Die Bauleistungsversicherung kommt für Ihre Kosten auf

Im Gegensatz zur Bauherrenhaftpflicht, welche die Kosten anderer übernimmt, versichert die Bauleistungsversicherung Risiken, die Ihnen selbst Kosten verursachen:

  • Elementar- und Unwetterschäden
  • Vandalismus
  • Ungeschicklichkeit oder Fahrlässigkeit der Bauarbeiter

Versichert sind sowohl Bauleistungen als auch Baustoffe und Bauteile. Der Ersatz gestohlenen, bereits fest verbauten Materials kann bei dieser Bauherrenversicherung optional in die Police mit aufgenommen werden. Die Versicherung wird oft auf 24, manchmal auch auf 12 Monate beschränkt, lässt sich allerdings bei Bedarf unkompliziert verlängern. Es ist ratsam, sie über die ganze Zeit der Bauarbeiten aktiv zu halten.

Feuerrohbauversicherung gegen Brandschäden

Zu den Elementarschäden, welche die Bauleistungsversicherung absichert, zählen keine Feuerschäden. Für diese wird eine eigene Hausbau-Versicherung nötig, nämlich die Feuerrohbauversicherung. Der Versicherungsschutz greift bei Bränden, die durch folgende Ereignisse verursacht werden:

  • Blitzschlag
  • Kurzschluss
  • Implosion
  • Explosion
  • defekte Gasleitungen

Manche Versicherer nehmen auch Brandstiftung und den Aufprall von Flugzeugen beziehungsweise Flugzeugteilen oder -ladung in die Policen mit auf. Bei anderen sind derartige Schäden zu einem Aufpreis optional zu versichern.

Die Bauhelferversicherung sichert die Helfer ab

Lassen Sie sich beim Bau von Freunden oder Verwandten helfen, müssen Sie diese bei der Berufsgenossenschaft Bau (BG Bau) melden. Hier zahlen Sie pro Helfer einen Beitragssatz, dafür sind die helfenden Personen in der gesetzlichen Unfallversicherung abgesichert. Die Meldung ist Pflicht – unterlassen Sie sie, droht ein Bußgeld.

Die gesetzliche Bauhelferversicherung bietet allerdings nur eine Grundsicherung. Für den Bauherren selbst, seine engen Verwandten und Ehepartner gilt sie zudem nicht. Diese Personen – und je nach Risiko auch alle anderen Helfer – sollten über eine private Bauhelferversicherung extra geschützt werden.

Es handelt sich um eine sehr wichtige Bauherrenversicherung. Gerade dann, wenn die Verletzungen der Helfer schwerwiegender ausfallen, können die Kosten schnell sehr hoch werden: Behandlung, Reha, Verdienstausfälle oder gar der Ausgleich einer Invalidität verschlingen große Summen und können den Bauherrn ohne Versicherung in den Ruin treiben.

Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke

Haben Sie ein Baugrundstück erworben und liegt der Baubeginn noch in weiterer Ferne oder ist noch nicht geplant, lohnt sich die Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke. Diese kommt für Kosten auf, die durch Schäden entstehen, die jemand im Zusammenhang mit dem Grundstück erleidet.

Als Besitzer haben Sie die Verkehrssicherungspflicht, müssen also dafür sorgen, dass von Ihrem Grundstück keine Risiken für Dritte ausgehen. Dazu zählt etwa die Streupflicht im Winter oder das Stutzen von Bäumen und Sträuchern. Kommt es zu einem Sturz auf Glatteis vor Ihrem Grundstück oder fällt ein Ast auf ein parkendes Auto, müssten Sie unversichert die entstehenden Schäden selbst bezahlen. Die Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke übernimmt die Kosten für Sie.

Bauherrenversicherung: Kosten für die einzelnen Policen

Wie viel die einzelnen Hausbau-Versicherungen kosten, hängt oft von der Bausumme ab: Bei der Bauherrenhaftpflicht, der Bauleistungsversicherung und der Feuerrohbauversicherung errechnen die Versicherungen die Beiträge anhand der veranschlagten Kosten für den Bau. Grundsätzlich können Sie grob mit einem Tausendstel der Bausumme als Beitrag rechnen. Allerdings hängt die Höhe der Beiträge auch von der gewünschten Deckungssumme und dem Leistungsumfang ab. Bei der Feuerrohbauversicherung haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, sie beitragsfrei abzuschließen, wenn Sie sie danach in eine kostenpflichtige Wohngebäudeversicherung umwandeln.

Wie viel die Bauhelferversicherungen kosten, hängt von der Anzahl der Helfer ab und davon, ob Sie sie lediglich über die BG Bau oder auch privat versichern. Pro Helfer kostet die gesetzliche Versicherung mindestens 100 Euro, die private bekommen Sie je nach Art des Vertrags ab 25 bis 40 Euro.

Die Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke ist recht kostengünstig: Die Höhe der Beiträge hängt zwar von der Größe des Grundstücks ab, aber häufig zahlen Sie unter 30 Euro im Jahr.

Oft haben Sie die Möglichkeit, die Kosten für die Hausbau-Versicherungen durch eine Selbstbeteiligung zu senken. Auch der Verzicht auf gewisse Leistungen, die für Sie unwichtig sind, senkt die Kosten. Beachten Sie allerdings immer, dass die vereinbarte Deckungssumme ausreichend hoch ist!

Fazit: Hausbau-Versicherungen schützen vor dem Bankrott

Die verschiedenen Bauherrenversicherungen ergänzen sich gegenseitig: Umwelteinflüsse, Unachtsamkeit, Unfälle, Vandalismus und Diebstahl können versichert werden. Schäden für die Bauherren selbst, aber auch für dritte Personen werden übernommen. Insgesamt sind die Kosten für die wichtigsten Hausbau-Versicherungen vergleichsweise gering für das hohe Maß an Schutz, das sie für die gesamte Bauzeit bieten. Vergleichen Sie die verschiedenen Versicherungen gründlich miteinander und wählen Sie die, die für Ihren Bau passend sind. So bleibt nach dem Abschluss das gute Gefühl, dass kein Schaden auf der Baustelle das Projekt gefährden kann.

Bildnachweis: belyaev.photo / Shutterstock.com

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