SEO-Tipps für Makler: So optimieren Sie Ihre Immobilienanzeigen

Ein Immobilienmakler schaut sich eine Analyse der SEO-Daten an

Während Immobilienkäufer früher meist in den gelben Seiten geblättert haben, um Makler zu finden, werden heute vorrangig Suchmaschinen wie Google oder große Immobilienportale konsultiert. Das Problem: Die Ergebnisse sind nicht alphabetisch oder anderweitig neutral angeordnet. Stattdessen unterliegt die Reihenfolge einem Algorithmus, der für Laien nur schwer verständlich ist. Hier erfahren Sie, wie derartige Algorithmen funktionieren und wie Sie die goldenen Regeln der Suchmaschinenoptimierung für sich nutzen können, um Ihre Anzeige ganz oben zu platzieren.

Was ist Suchmaschinenoptimierung (SEO)?

Suchmaschinenoptimierung – auch SEO (Search Engine Optimization) genannt – ist eine Disziplin aus dem Online-Marketing. Hierbei werden Webseiten gezielt an die möglichen Suchanfragen potenzieller Kunden angepasst. Das heißt, sie werden auf diese Phrasen – im SEO-Jargon „Keywords“ genannt“ – optimiert. So soll am Ende gewährleistet werden, dass die eigene Website oder Anzeige ganz oben im Ranking angezeigt wird.

Ein Beispiel: Wer in Berlin eine Wohnung kaufen möchte, könnte unter anderem nach den folgenden Begriffen suchen:

  • Wohnung in Berlin
  • Wohnung in Berlin kaufen
  • Eigentumswohnung in Berlin
  • Immobilienmakler Berlin

Sie als Immobilienmakler sollten versuchen, die Suchbegriffe Ihrer Kunden möglichst gut vorherzusagen, um Ihren Anzeigentext entsprechend anzupassen. Lautet die Überschrift Ihrer Anzeige etwa nur „Schöne 1-Zimmer-Wohnung“, fehlt der örtliche Bezug. Die Chance, dass ein potenzieller Käufer Ihre Anzeige entdeckt, ist eher gering.

SEO oder SEA: Was eignet sich besser für Immobilienmakler?

SEO unterscheidet sich von SEA (Search Engine Advertising). Bei SEA handelt es sich um bezahlte Anzeigen, die entweder über oder unter den sogenannten organischen Suchergebnissen angezeigt werden. In der Regel sind diese Suchtreffer durch das Wort „Anzeige“ gekennzeichnet. Bei einer SEA-Strategie müssen Sie für jeden einzelnen Klick zahlen, auch wenn der Kunde sich am Ende gar nicht für Ihre Immobilie entscheidet. Bauen Sie hingegen auf SEO, sind die Klicks kostenlos. Außerdem ist die Strategie eher langfristig ausgerichtet. Allerdings müssen Sie in klassisches SEO mehr Zeit investieren.

Übrigens müssen Sie sich nicht zwischen SEO und SEA entscheiden: Sie können sowohl an Ihren Anzeigentexten arbeiten als auch bezahlte Anzeigen schalten.

Die Vor- und Nachteile von SEO und SEA im Überblick:

SEO (organische Inhalte)SEA (bezahlte Anzeigen)
+ langfristige Strategie + kostenlos möglich + geringere Abhängigkeit von Suchmaschinen wie Google, Bing & Co. – sehr zeitaufwendig – keine sofortigen Auswirkungen+ sofortige Auswirkungen + schnell umsetzbar – hohe Abhängigkeit von Suchmaschinen – regelmäßige Zahlungen nötig

Nicht nur bei allgemeinen Suchmaschinen wie Google müssen Sie zwischen SEO und SEA unterscheiden: Auch die meisten Immobilienportale machen sich die Zahlungsbereitschaft Ihrer Kunden zunutze. So müssen Sie in der Regel einen Aufpreis bezahlen, um ganz oben angezeigt zu werden. Meist sind diese Treffer als „Premiumeintrag“ oder „Geheimtipp“ gekennzeichnet. Doch keine Sorge: Da es beim Immobilienkauf um viel Geld geht, sehen sich Interessenten meist weitaus mehr Ergebnisse an. Wichtig ist dann allerdings, dass Ihre Anzeige sich klar von den anderen abhebt und direkt ins Auge springt.

SEO für Immobilienmakler: 5 Praxis-Tipps

Suchmaschinenoptimierung ist kein Hexenwerk, weshalb Sie auch keine kostspieligen Online-Marketing-Seminare besuchen müssen, um suchmaschinenoptimierte Anzeigentexte erstellen zu können. Halten Sie sich einfach an die folgenden Praxis-Tipps und sehen Sie dabei zu, wie Ihre Anzeigen im Ranking immer weiter nach oben wandern.

Tipp 1: Überschrift

Die Überschrift ist nicht nur das Erste, was Ihr potenzieller Käufer zu sehen bekommt. Sie dient auch dem Suchalgorithmus zur Orientierung. In der Regel wird die Seitenüberschrift in den sogenannten „Title Tag“ Ihrer Internetseiten übernommen und somit in den Google-Ergebnissen abgebildet. Wichtig ist daher, dass Ihre Überschrift sowohl klickstark als auch SEO-relevant ist. Das bedeutet: Die Überschrift muss so eindeutig formuliert sein, dass die Suchmaschine sie sofort versteht, und gleichzeitig so interessant, dass Ihr potenzieller Kunde direkt darauf klicken will.

Überlegen Sie sich zunächst, wonach Ihr Kunde wohl suchen wird. Ist das „1-Zimmer-Wohnung in Berlin“, dann sollte das auch unbedingt so in der Überschrift stehen. Versuchen Sie anschließend, diesen Suchbegriff – Ihr Hauptkeyword – um klickstarke Attribute zu ergänzen. Wichtig ist dabei, dass Sie die Besonderheiten Ihrer Immobilie kurz und knapp beschreiben. Hier ein wenig Inspiration für Ihre Headline:

  • Günstige 1-Zimmer-Wohnung im Berliner Szeneviertel Kreuzberg
  • 1-Zimmer-Wohnung Berlin | frisch saniert | Südbalkon | Blick auf Fernsehturm
  • NEU: Luxuriös ausgestattete 1-Zimmer-Wohnung im Herzen Berlins
  • Ihre neue 1-Zimmer-Wohnung in Berlin wartet auf Sie!

Leider haben Sie für Ihre Überschrift nicht beliebig viel Platz zur Verfügung. Suchen Sie gezielt nach Ihrer Anzeige und schauen Sie, wie viel der Überschrift Ihnen angezeigt wird. Unter Umständen müssen Sie etwas kürzen oder wichtige Schlagwörter weiter vorne platzieren. Greifen Sie danach auch zum Handy und sehen Sie sich die Überschrift in der mobilen Ansicht an: Oft weicht das Design der Seite ein wenig von der Desktop-Ansicht ab, sodass Sie vielleicht noch ein weiteres Mal nachjustieren müssen.

Tipp 2: Meta-Daten

Sind Sie mit Ihrer Headline zufrieden, sollten Sie als Nächstes die sogenannten Meta-Daten angehen. Wichtig ist dabei die Meta Description. Deren Inhalt lässt sich üblicherweise im Backend Ihres Eingabesystems definieren. Der Begriff bezeichnet den kurzen Vorschautext, den Sie in der Google-Ergebnisliste unter Ihrer Überschrift sehen.

Ein Beispiel für ein gutes SEO für Makler
Beispiel eines idealen Google-Ergebnisses.

Versuchen Sie hier, alle Eckdaten Ihrer Immobilie unterzubringen. Sie müssen dabei keine vollständigen Sätze schreiben, sondern können auf relevante Schlagworte ausweichen. Denn auch hier steht Ihnen nur begrenzt Platz zur Verfügung. Dieser beträgt etwa 140 bis 150 Zeichen. Wichtig ist, dass Sie diese Zeichen auch voll ausschöpfen: Eine zu kurze Meta Description geht in der Menge der Suchergebnisse häufig unter.

Viele SEO-Experten setzen in der Meta Description auch auf Sonderzeichen wie Pfeile oder Häkchen. Das ist von Vorteil, da diese Zeichen dem User meistens direkt ins Auge stechen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass er an Ihrem Suchergebnis hängen bleibt. Darüber hinaus sollte Ihre Meta Description einen sogenannten Call-to-Action (CTA) enthalten, der den User zum Handeln auffordert. In der Immobilienbranche könnte ein Call-to-Action beispielsweise „Jetzt anfragen!“, „Noch heute anfragen!“ oder „Besichtigungstermin vereinbaren!“ lauten.

Tipp 3: Anzeigentext

Während Sie bei Überschrift und Meta-Daten nur wenig Platz zur Verfügung haben, können Sie sich im Anzeigentext endlich austoben. Mit dem Text können Sie Ihre Immobilie in ein gutes Licht rücken: Gehen Sie dabei nicht nur auf die Eigenheiten des Objekts ein, sondern beschreiben Sie auch die Lage. Erwähnen Sie beispielsweise, wenn ein Bahnhof in Laufnähe ist oder welche Schulen sich in der Gegend befinden.

Hierbei sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass nicht nur Ihr potenzieller Käufer den Text liest. Auch die Suchmaschine wird Ihren Anzeigentext genau scannen. Aus diesem Grund ist es wichtig, noch einmal zu überlegen, welche Suchbegriffe Ihre Zielgruppe verwenden könnte. Wenn Sie eine 1-Zimmer-Wohnung in Berlin verkaufen und diese Phrase wie oben beschrieben als Ihr Hauptkeyword für die betreffende Internetseite ausgemacht haben, sollten Sie folgerichtig im Text vorrangig von einer 1-Zimmer-Wohnung sprechen.Verwenden Sie aber auch Synonyme wie etwa „Studentenwohnung“, „Studentenapartment“, „1-Raum-Wohnung“ und so weiter.

Tipp 4: Bilder

Die meisten Menschen kaufen nur ungern die Katze im Sack – besonders dann nicht, wenn es um hohe Geldbeträge geht. Je mehr Bilder Sie in Ihrer Immobilienanzeige verwenden, desto besser kann Ihr potenzieller Käufer sich das Objekt auch vorstellen. Nutzen Sie professionelle Immobilienfotografie, um sich sich von anderen Anzeigen abzuheben.

Gerade wenn Sie Ihre Immobilie auf den gängigen Immobilienportalen bewerben, müssen Sie sich auch entscheiden, welches Bild in den Suchergebnissen angezeigt wird. Hier ist es sinnvoll, ein Foto zu wählen, das Ihre Zielgruppe direkt anspricht und die Immobilie als Ganzes möglichst gut beschreibt. Verfügt Ihr Objekt beispielsweise über ein großes Wohnzimmer mit Stuck an der Decke, großen Flügeltüren und einem angrenzenden Balkon, sollte ein Bild dieses Zimmers Ihre Suchanzeige ergänzen. Wählen Sie stattdessen den Grundriss der Immobilie als erstes Bild, kommt die luxuriöse Ausstattung nicht auf den ersten Blick zur Geltung.

Das heißt natürlich nicht, dass Sie gänzlich auf Grundriss-Bilder verzichten sollten. Wichtig ist allerdings, dass Ihr erstes Bild den Käufer auf einer emotionalen Ebene anspricht. Klickt er dann auf Ihr Suchergebnis, können Sie ihn auf der Detailseite mit allen nötigen Eckdaten versorgen. Vielleicht haben Sie schon einmal vom sogenannten AIDA-Prinzip (Attention, Interest, Desire, Action) gehört. Dieses können Sie auch auf Ihre Immobilienanzeigen anwenden: Sie sollten versuchen, zunächst die Aufmerksamkeit des Kunden auf sich zu ziehen. Dies gelingt am besten mit ansprechenden Bildern. Auf der Detailseite sollten Sie dann sein Interesse wecken. Im besten Fall verliebt er sich in Ihr Objekt und vereinbart direkt einen Besichtigungstermin mit Ihnen.

Tipp 5: Zusätzliche Inhalte

Die ersten 4 Tipps beziehen sich vorrangig auf die eigentliche Immobilienanzeige. Bedenken Sie allerdings, dass diese den Kunden erst dann abholt, wenn er bereits gezielt nach einer Immobilie sucht. Ihren Kundenkreis können Sie erheblich vergrößern, indem Sie auf Ihrer Website weitaus mehr Inhalte als nur die reinen Anzeigen zur Verfügung stellen. Experten sprechen hierbei von der sogenannten Customer Journey.

So können Sie beispielsweise einen Blog auf Ihrer Website einbinden, in dem Sie hilfreiche Tipps rund um Immobilienfinanzierung, Immobiliensuche und Kaufvertrag geben. Immerhin werden Kunden, die sich noch gar nicht sicher sind, ob eine Eigentumsimmobilie die richtige Wahl für sie ist, zunächst eher nach solchen allgemeinen Themen suchen. Landen diese Kunden dann auf Ihrer Website, können Sie Ihre Expertise zur Schau stellen und den Kunden so unter Umständen dazu bringen, schon frühzeitig Kontakt zu Ihnen aufzunehmen und Sie als Makler zu engagieren. Auch können Sie Ihre Immobilienratgeber in Form von regelmäßigen Newslettern verschicken oder in sozialen Medien wie Twitter und Facebook teilen. Der Vorteil besteht darin, dass Sie bereits mit potenziellen Kunden in Kontakt stehen, noch bevor sich diese ernsthaft mit dem Immobilienkauf auseinandersetzen. Wird die Kaufabsicht dann konkreter, müssen Ihre Leser nicht erst nach einem passenden Makler suchen, sondern werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt an Sie wenden. Auch können Sie vom Blog auf Ihre – möglichst zum Inhalt passenden – Immobilienangebote verlinken, sodass der potenzielle Kunde direkten Zugriff darauf hat.

Fazit: SEO als hilfreiche Strategie für Immobilienmakler

Die Digitalisierung hat dafür gesorgt, dass das Internet die erste Anlaufstelle in vielen Lebensbereichen ist – so auch beim Immobilienkauf. Daher ist es für Immobilienmakler unumgänglich, sich mit den Eigenheiten des Internets auseinanderzusetzen. Glücklicherweise ist gutes Online-Marketing kein Hexenwerk: Versuchen Sie, die Suchintention Ihrer Kunden zu verstehen, und formulieren Sie Ihre Immobilienanzeigen so, dass Sie möglichst weit oben in den Suchergebnissen erscheinen. Möchten Sie dann noch einen Schritt weitergehen, können Sie das Internet nutzen, um sich als Experten zu etablieren. Bieten Sie Ratgeber und Newsletter an und polieren Sie Ihren Social-Media-Auftritt auf, um Kunden möglichst frühzeitig an sich zu binden.

Bildnachweis: everything possible / Shutterstock.com

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