Holzheizung – ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Die Holzheizung ist eine umweltfreundliche Alternative zu Heizsystemen, die mit endlichen Ressourcen laufen: Sie ist CO2-neutral, was bedeutet, dass während der Verbrennung nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie der Baum während des Wachsens eingespeichert hat. Worin sich die verschiedenen Formen der Holzheizung unterscheiden, was die jeweiligen Vorteile und Nachteile sind, welche Kosten anfallen und welche Förderungen es gibt, erfahren Sie hier.

Diese Systeme heizen mit Holz

Es gibt verschiedene Arten der Holzheizung: 

  • Scheitholzkessel und Holzvergaserkessel: Hier werden Holzscheite bzw. aufgespaltene Holzscheite verbrannt. Die letztere Variante ist besonders ergiebig, da in zwei Verbrennungskammern das Holz und die dabei entstehenden Gase verbrannt werden.
  • Pelletheizung: Bei der Pelletheizung werden zusammengepresste Holzstückchen verbrannt.
  • Hackschnitzelheizung: Hier verbrennen Sie kleinere Stücke aus Frischholz.
  • Kamin- oder Kachelöfen: In diesen Öfen verbrennen Sie Scheite, mit denen sich einzelne Räume heizen lassen. Wenn sie über Wassertaschen verfügen, sind Kamin- oder Kachelöfen aber auch als Zentralheizung geeignet.

Was sind die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Holzheizungen?

Kamin- und Kachelöfen sowie Scheitholzkessel und Holzvergaserkessel lassen sich verhältnismäßig kostengünstig einbauen. Allerdings erfordert hier das Heizen mit Holz mehr physische Arbeit als bei anderen Heizsystemen: Sie müssen die Scheite von Hand nachlegen und auch die Asche selbst entfernen. Für Mehrfamilienhäuser mit zahlreichen Wohnungen sind diese Holzheizungen daher nicht optimal geeignet.

Dank der sehr guten Ausbeute des Holzvergaserkessels kann es sein, dass diese Heizung für sehr kleine und exzellent gedämmte Immobilien sogar zu viel Wärme produziert. Wichtig wäre also vor der Entscheidung für eine Holzheizung, dass Sie von einem Fachmann eine Wärmebedarfsrechnung vornehmen lassen. Große Ein- und Zweifamilienhäuser mit hohem Wärmebedarf eignen sich exzellent für den Einbau einer Holzheizung.

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Mit einem Kamin- oder Kachelofen können Sie vor allem Ihr Wohnzimmer gut heizen: Er verbreitet eine gemütliche und anheimelnde Wärme und wird gerade im Winter schnell zum Mittelpunkt des Hauses. Einen wasserführenden Kaminofen können Sie auch als Zentralheizung nutzen. Es ist jedoch sinnvoll, diese mit einem anderen Heizsystem zu koppeln: So müssen Sie nicht im Hochsommer den Kamin anheizen, um heißes Wasser zu haben. Sämtliche Holzheizungen lassen sich übrigens sehr gut mit Solarthermie als Hybridheizung kombinieren.

Eine Hackschnitzelheizung ist im Betrieb etwas komfortabler als die anderen Holzheizungen, da Sie ein System einbauen lassen können, das die Beschickung übernimmt. Sie müssen die Holzschnitzel in diesem Fall also nicht von Hand nachlegen. Nur die Asche müssen Sie auch hier entfernen. Dafür ist diese Form der Holzheizung in der Anschaffung aber auch deutlich teurer als die anderen hier aufgeführten.

Ein Kombinationskessel ermöglicht Ihnen die Nutzung aller Holzbrennstoffe: Sie können darin Scheite, Hackschnitzel und Pellets verbrennen. Das heißt, dass Sie immer den Brennstoff kaufen können, der gerade am günstigsten ist. Allerdings ist der Kombinationskessel in der Anschaffung teurer.

Grundsätzlich gilt für alle Holzheizungen, dass Sie Platz brauchen, um die Scheite oder Holzschnitzel zu lagern. Scheite nehmen viel Platz weg und sollten nicht nass werden. Wohnen Sie allerdings in einer Region, in der Sie Holz nicht im Baumarkt kaufen müssen, kann die Anschaffung der Brennmaterialien sehr günstig sein.

Holzheizung: Kosten fallen verschieden hoch aus

Je nachdem, für welche Art von Holzheizung Sie sich entscheiden, müssen Sie mit unterschiedlichen Preisen rechnen. Grundsätzlich kommen Kosten hinzu, wenn Ihr Schornstein noch angepasst werden muss. Ansonsten können Sie beim Heizen mit Holz grob mit folgenden Kosten rechnen:

  • 600 bis 2.500 Euro für einen Kaminofen
  • 2.000 bis 5.000 Euro für einen wasserführenden Kaminofen
  • 6.500 bis 14.000 Euro für eine Holzvergaserheizung
  • 8.000 bis 15.000 Euro für einen Kombikessel
  • 17.000 bis 25.000 Euro für eine Pelletheizung
  • 22.000 bis 28.000 Euro für eine Hackschnitzelheizung

Diese Kosten umfassen auch die für den Einbau der Heizungen. Da es sich aber um umweltschonende Heizsysteme handelt, können Sie einen Zuschuss für die Holzheizung erhalten, der bis zu 35 Prozent beträgt. Weitere zehn Prozentpunkte kommen hinzu, wenn Sie Ihre bestehende Ölheizung durch eine neue Holzheizung ersetzen. Außerdem bietet die KfW kostengünstige Kredite für den Einbau an.

Grundsätzlich ist das Heizen mit Holz im Betrieb günstiger mit einer Ölheizung oder Gasheizung. Scheite liegen für denselben Wärmebedarf mehrere Hundert Euro unter den Preisen für Öl und Erdgas, Pellets sind noch etwas günstiger und Hackschnitzel kosten nur wenig mehr als die Hälfte von dem, was Sie für Scheite bezahlen. Um herauszufinden, ob sich die verhältnismäßig hohen Kosten für die Hackschnitzelheizung lohnen, sollten Sie im Vorfeld sorgfältig rechnen: Wie viel heizen Sie und wie lange würde es dauern, bis sich der Kauf wegen der günstigen Betriebskosten amortisiert hätte?

Fazit: Eine Holzheizung eignet sich für manche Immobilien sehr gut

Haben Sie genügend Platz für die Lagerung des Brennmaterials und müssen Sie größere Räumlichkeiten beheizen, ist eine Holzheizung für Sie gut geeignet: Sie erhalten eine Förderung, wenn Sie sich für den Einbau entscheiden, und können sicher sein, dass Sie umweltfreundlich heizen. Entscheiden Sie sich für einen Kaminofen, steigern Sie zudem die Gemütlichkeit im betreffenden Raum. Wichtig ist aber, dass Sie sich vor der Entscheidung für eine Holzheizung eingehend von Fachleuten beraten lassen: Sie errechnen Ihren Wärmebedarf und empfehlen Ihnen eine Heizung, deren Anschaffungspreis sich binnen einiger Jahre amortisiert.

Bildnachweis: brizmaker / Shutterstock.com

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