Entkernung – Gründe und Vorgehensweise

Altbauten sind charmant und haben eine einzigartige Atmosphäre. Oftmals trügt jedoch der Schein und die Gebäude sollten komplett entkernt werden, bevor sie nach einer umfassenden Sanierung wieder richtig genutzt werden können. In diesem Artikel erfahren Sie, warum eine Entkernung durchgeführt wird, wie der Ablauf ist und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Was ist eine Entkernung und warum wird sie durchgeführt?

Ein Raum beim Umbau, was passiert bei einer Entkernung?

Bei einer Entkernung bleibt nur noch die äußere Gebäudehülle stehen. Nichttragende Wände, Fenster, Türen, Böden und alle Inneneinbauten werden dabei ebenso entfernt wie Heizungsanlagen, Sanitärinstallationen und Elektrik. Danach sind nur noch die Außenwände und tragende Wände im Innenbereich vorhanden. Die Entkernung eines Hauses dient zur Vorbereitung des kompletten Abrisses oder einer Kernsanierung, bei der die Innenräume und alle Einbauten neu gestaltet werden. Zudem wird das Gebäude damit auf den aktuellen energetischen Standard gebracht. Möglich ist auch die Entkernung und Sanierung nur eines Gebäudeteils oder eines Zimmers. Es kommt auf die vorhandene Bausubstanz und das genaue Vorhaben an.

Wie ist der Ablauf einer Entkernung?

Bei einer Entkernung sind zahlreiche Arbeiten zu erledigen. Das Vorhaben startet zunächst mit einer Entrümpelung, dabei werden zunächst alle losen, nicht mit dem Gebäude verbundenen Bestandteile entfernt. Das bedeutet, dass das gesamte Mobiliar und alles, was sich sonst noch im Haus befindet, herausgebracht wird. Sollen die Möbel weiter verwendet werden, empfiehlt sich eine vorübergehende Einlagerung. Im nächsten Schritt geht es an den Rückbau der vorhandenen Einbauten. Alles, was fest mit dem Gebäude verbunden ist, wird beseitigt.

Folgende Maßnahmen sind dabei vorgesehen:

  • Entfernung von Einbauten wie Einbauküche
  • Demontage von Lampen und Steckdosen
  • Entfernung von Fliesen, Fußböden, Fenstern und Türen
  • Entfernung der Heizkörper und Rohrleitungen
  • Demontage der Heizungsanlage
  • Entfernung der Sanitäreinbauten
  • Abreißen nichttragender Innenwände

Nachdem alle Gebäudeteile abgerissen wurden, wird alles fachgerecht entsorgt. Idealerweise werden bereits während der Abrissarbeiten die Baustoffe so getrennt, dass alles wie vorgesehen beseitigt werden kann.

Gut zu wissen: Einige Gebäude enthalten schädliche Bauteile aus Asbest. Bevor die eigentlichen Entkernungsarbeiten beginnen, müssen diese Teile zunächst entfernt und entsorgt werden.

Was kostet es, ein Haus zu entkernen?

Die genauen Kosten, wenn Sie ein Haus entkernen, sind abhängig von den Arbeiten, die im Rahmen der Entkernung durchgeführt werden müssen. Unter anderem hat die Art der Immobilie Einfluss auf die Höhe der Rechnung. So ist es beispielsweise teurer, ein Haus mit Keller zu entkernen. Auch Schadstoffe, die gesondert zu beseitigen sind, erhöhen die Kosten. Die Kosten setzen sich aus folgenden Positionen zusammen:

  • Planung des Vorhabens
  • Untersuchung der vorhandenen Baustoffe
  • Entkernungsarbeiten
  • Trennung der einzelnen Schadstoffe
  • Entsorgung des Schutts und eventuell des Sondermülls

Im Durchschnitt müssen Sie für die Entkernung mit Kosten zwischen 40 und 100 Euro pro Quadratmeter rechnen. Idealerweise lassen Sie sich Angebote mehrerer Firmen fertigen, um einen Vergleich zu erhalten.

Muss ich für die Entkernung einen Profi beauftragen?

Grundsätzlich können Sie die Entkernung auch selbst durchführen. Bei einigen Bauteilen wie der Heizung oder den Elektroinstallationen ist es unter Umständen sinnvoll, mit einem Fachunternehmen zusammenzuarbeiten. Überlegen Sie am besten, welche Arbeiten Sie selbst durchführen können, ohne dass es dabei zu Schäden an der vorhandenen Bausubstanz kommt.

Auch wenn nur ein Teil des Gebäudes entkernt werden soll – etwa wenn Sie ein neues Bad einbauen möchten –, können Sie die Abrissarbeiten wie das Entfernen alter Fliesen oder die Demontage von Dusche und Waschtisch selbst vornehmen. Letztlich kommt es auf das handwerkliche Geschick an. Bedenken sollten Sie auch, dass der gesamte Bauschutt entsorgt werden muss, was bei der Zusammenarbeit mit einem Fachunternehmen deutlich einfacher wird, da das Unternehmen sich um alles kümmert.

Fazit: Entkernung effektiv planen und durchführen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für eine Entkernung. Entweder entkernen Sie ein gesamtes Gebäude, weil Sie einen Abriss oder eine Kernsanierung planen, oder Sie begrenzen die Arbeiten auf einzelne Gebäudeteile. Wichtig ist eine umsichtige Planung, bei der Sie im besten Fall einen Fachmann zurate ziehen, damit die vorhandene Bausubstanz, die erhalten werden soll, nicht zu Schaden kommt. Auch wenn es um die Beseitigung von Schadstoffen geht, sind Sie mit einem Profi gut beraten.

Bildnachweis: Bilanol / Shutterstock.com

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