Stromfresser finden: So sparen Sie Kosten und Energie

Die Energiekosten steigen – Grund genug, heimliche Stromfresser im Haushalt zu finden. In der folgenden Checkliste haben wir die größten Energieverbraucher zusammengestellt und zeigen Ihnen, wie Sie den Stromverbrauch am besten reduzieren.

Stromfresser 1: Heizungspumpen

Ein laufender Stromzähler, was sind Stromfresser im Haushalt?

Wenn Sie Ihren Stromverbrauch reduzieren möchten, lohnt sich ein Blick auf Ihre Heizung: Einer der größten Stromfresser im Haushalt sind veraltete Heizungspumpen. Die Pumpen arbeiten nach Angaben der Verbraucherzentrale rund 6.000 Stunden jährlich. Heizungspumpen, die 10 Jahre und älter sind, haben mit 80 bis 100 Watt einen hohen Stromverbrauch. Moderne und leistungsstarke Pumpen kommen mit 15 Watt aus und arbeiten so effizient, dass sie die Drehzahl an den aktuellen Bedarf anpassen. Ältere Heizungspumpen hingegen arbeiten stets mit gleicher Leistung. Eine neue Pumpe kostet inklusive Einbau circa 700 Euro, sodass sich die Investition durchaus bezahlt macht.

Ausgehend von einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich für eine veraltete Heizungspumpe rund 600 Kilowattstunden und damit Kosten von 180 Euro jährlich. Eine neue Pumpe verbraucht lediglich bis zu 100 Kilowattstunden und verursacht damit rund 30 Euro Kosten pro Jahr.

Stromfresser 2: Kühl- und Gefriergeräte

Ein Kühlschrank ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr im Einsatz. Ein älteres Kühlschrankmodell verbraucht rund 600 Kilowattstunden im Jahr, was sich in Kosten von 180 Euro (Strompreis wiederum 30 Cent pro Kilowattstunde) niederschlägt. Tauschen Sie den Kühlschrank aus, können Sie kräftig sparen, denn neue Modelle kommen mit etwa 170 Kilowattstunden aus und verursachen Kosten von gerade einmal 51 Euro im Jahr.

Zudem sollten Sie bei Ihrem Kühlschrank weitere Faktoren berücksichtigen:

  • Prüfen Sie die Einstellungen: Eine Temperatur zwischen 6 und 7 Grad Celsius ist ausreichend. Achten Sie darauf, die Gradzahl der Jahreszeit entsprechend einzustellen, wobei im Sommer eine geringere Temperatur herrschen sollte.
  • Kontrollieren Sie die Dichtungen: Die Kühlschranktür sollte gut abschließen, damit die Kälte im Kühlschrank bleibt und nicht nach außen entweicht.
  • Öffnen Sie die Tür nur kurz: Damit möglichst wenig warme Luft ins Innere des Geräts gelangt, sollten Sie die Kühlschranktür so selten und so kurz wie möglich öffnen.
  • Achten Sie auf Wärmezufuhr: Der Kühlschrank sollte nicht neben einem Backofen oder an einem anderen warmen Ort stehen. Außerdem sollten keine warmen Speisen hineingestellt werden. Warten Sie, bis die Lebensmittel abgekühlt sind.

Ein älterer Gefrierschrank mit einem 200-Liter-Volumen verbraucht bis zu 230 Kilowattstunden Strom im Jahr, neue Modelle kommen mit rund 150 Kilowattstunden aus. Durch den Austausch des Geräts können Sie also kräftig Stromkosten einsparen. Idealerweise steht der Gefrierschrank an einem kühlen Ort, in der Regel bietet sich der Keller als optimaler Standort an. Das Gerät sollte Ihren Bedarf decken, aber nicht zu groß sein.

Weitere Tipps für Ihren Gefrierschrank im Überblick:

  • Haben Sie einen Gefrierschrank mit NoFrost-Funktion, müssen Sie sich um das Abtauen nicht kümmern. Bei allen anderen Geräten sollten Sie regelmäßig abtauen, da durch Eisablagerungen der Energiebedarf des Gefrierschranks steigt.
  • Öffnen Sie die Tür stets nur für einen kurzen Moment.
  • Kennzeichnen Sie Ihr Gefriergut, um langes Herumsuchen zu vermeiden.
  • Legen Sie Gefriergut möglichst gefroren hinein.

Beachten Sie, dass Sie durch einen Neukauf natürlich nur Energiekosten einsparen, wenn Sie das Altgerät nicht als Zweitgerät weiterhin selbst nutzen.

Stromfresser 3: Wäschetrockner

In vielen Haushalten gibt es einen Wäschetrockner, der sich vor allem beim Trocknen von Handtüchern als sehr praktisch erweist. Mit einem Stromverbrauch von etwa 3 Kilowattstunden pro Trockenvorgang kommt es bei Altgeräten schnell zu Stromkosten von über 150 Euro jährlich. Die genauen Kosten hängen davon ab, wie oft Sie das Gerät in Benutzung haben. Neue Trockner mit einer sehr guten Energieeffizienzklasse verbrauchen nur ein Drittel des Stroms, sodass Sie hier kräftig einsparen können. Noch besser ist es natürlich, wenn Sie ganz auf den Stromfresser im Haushalt verzichten und die Wäsche einfach auf die Leine hängen.

Sollten Sie dennoch einen Trockner in Betrieb haben, achten Sie darauf, die Wäsche direkt nach Beendigung des Programms herauszunehmen. Viele Modelle schalten danach einen Knitterschutz ein und verbrauchen weiter Energie, obwohl der Trockenvorgang schon beendet ist.

Stromfresser 4: Waschmaschine

In einem großen Haushalt läuft die Waschmaschine an mehreren Tagen in der Woche. Im Schnitt verbrauchen Sie für 3 Personen etwa 220 Kilowattstunden jährlich. Mit verschiedenen Tipps können Sie den Verbrauch reduzieren:

  • Waschen Sie bei niedrigeren Temperaturen. Für normal verschmutzte Wäsche reichen 30 bis 40 Grad Celsius vollkommen aus. Im Vergleich zu einer 60-Grad-Wäsche sparen Sie etwa 45 Prozent Strom ein.
  • Verwenden Sie das Öko-Programm Ihrer Maschine.
  • Verzichten Sie auf Vorwäsche.

Stromfresser 5: Durchlauferhitzer

Gibt es in der Wohnung keinen Anschluss an die Warmwasserversorgung, bereitet ein Durchlauferhitzer warmes Wasser zum Duschen oder Abwaschen. Gerade in einem Haushalt mit mehreren Personen erweisen sich die Geräte als wahre Stromfresser. Selbst bei sparsamen Modellen mit 18 Watt und einer täglichen Nutzung von 10 Minuten kommt es zu einem Verbrauch von mehr als 1.000 Kilowattstunden jährlich. Geht man wieder von einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde aus, sind das schon 300 Euro jährlich. Der Berliner Energieversorger Vattenfall rechnet mit Stromkosten von bis zu 350 Euro für einen Haushalt mit 2 Personen.

Tipps zum Stromsparen beim Durchlauferhitzer

  • Um die Kosten möglichst gering zu halten, sollten Sie die Temperatur nicht zu hoch einstellen. Ausreichend sind etwa 39 Grad Celsius, was zum Duschen angenehm ist. Erhitzen Sie das Wasser zu stark, müssen Sie kaltes Wasser zumischen, das vorherige Aufheizen wäre also eigentlich unnötig gewesen.
  • Verwenden Sie Sparduschköpfe, die besonders wenig Wasser verbrauchen, und achten Sie darauf, die Modelle regelmäßig zu entkalken.
  • Stellen Sie den Wasserhahn nicht auf warm. Denn gerade, wenn Sie nur Ihre Hände waschen, kann der Durchlauferhitzer in der kurzen Zeit das Wasser ohnehin nicht erwärmen und verbraucht nur unnötige Energie.

Stromfresser 6: Beleuchtung

Im Schnitt verbrauchen wir rund 330 Kilowattstunden jährlich für die Beleuchtung. Stromfresser sind in diesem Bereich herkömmliche Glühlampen, die Sie idealerweise gegen Energiesparlampen oder LED-Leuchten austauschen.

Oftmals sind wir gar nicht im Raum, dennoch brennt das Licht: Achten Sie darauf, Lampen auszuschalten, wenn Sie ein Zimmer verlassen. Auch eine Abschaltautomatik oder ein Bewegungsmelder sind hilfreich.

Stromfresser 7: Fernseher

Im Schnitt verbraucht ein Fernseher rund 190 Kilowattstunden Strom im Jahr. Dabei gibt es Unterschiede in Bezug auf die Bildschirmgröße: Während Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von 32 Zoll etwa 100 Kilowattstunden verbrauchen, benötigt ein 60-Zoll-Fernseher etwa das 4-Fache an Energie.

Tipps zum Stromsparen beim Fernseher:

  • Überlegen Sie genau, welche Bildschirmgröße Sie benötigen.
  • Reduzieren Sie Kontrast- und Helligkeitseinstellungen.
  • Lassen Sie das Gerät nicht im Stand-by-Modus, sondern schalten Sie es komplett aus oder ziehen Sie den Stecker. Besonders einfach ist das bei einer Steckdosenleiste mit Schalter: Durch Betätigen des Schalters können Sie alle angeschlossenen Geräte auf Knopfdruck ausschalten.
  • Tauschen Sie Alt- und vor allem Röhrengeräte gegen LED-Modelle aus, die deutlich weniger Energie brauchen.

Strommessgerät nutzen

Stehen Kühlschrank und Co im Verdacht, Stromfresser zu sein, gehen Sie dem Verbrauch mit einem Strommessgerät auf den Grund. Das Gerät installieren Sie zwischen Steckdose und Gerät und messen über einen Zeitraum von etwa einer Woche den Verbrauch. Sie erkennen dann, wie viel Kilowattstunden das Gerät in dieser Zeit verbraucht hat, und können den Energieverbrauch hochrechnen. In der Regel können Sie bei den Strommessgeräten den Strompreis einstellen und so direkt die Kosten errechnen lassen.

Tipp: Sie müssen sich nicht unbedingt ein Strommessgerät kaufen. Bei der Verbraucherzentrale oder in Baumärkten können Sie die Geräte ausleihen.

Fazit: Statt Stromfressern energieeffiziente Geräte nutzen und bewusst einsetzen

Im Haushalt gibt es einige heimliche Stromfresser, die Sie idealerweise aufspüren und möglichst energiesparend nutzen sollten. Oftmals können Sie bereits durch die Änderung Ihres Verhaltens einige Energiekosten einsparen. Handelt es sich um sehr alte Geräte, ist in vielen Fällen ein Austausch zu empfehlen. Achten Sie bei der Neuanschaffung unbedingt auf eine sehr gute Energieeffizienzklasse und verzichten Sie darauf, die ersetzten Geräte als Zweitgeräte weiter zu betreiben.

Bildnachweis: Lisa-S / Shutterstock.com

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