Garten gestalten: 7 hilfreiche Tipps und Tricks

Ein Garten mit Gartenzwerg, was ist eine gute Gartenplanung?

Immobilienkäufer suchen nach wie vor häufig gezielt nach Objekten mit großem Garten, denn für viele birgt dieser das Versprechen einer eigenen Grünoase als Rückzugs- und Entspannungsort. Doch bevor Sie sich entspannt im Liegestuhl zurücklehnen und Ihren Pflanzen bei Wachstum und Blüte zusehen können, ist noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Ein Garten plant sich immerhin nicht von selbst. Doch wie lässt sich der passende Garten gestalten? Unsere Tipps helfen Ihnen dabei, Gartenplanung und -gestaltung strukturiert anzugehen und Ihr eigenes kleines Paradies zu schaffen.

Garten gestalten – Tipp 1: Voraussetzungen prüfen

Zwar haben Sie bei der Gartenplanung jede Menge Spielraum, doch gänzlich frei können Sie nicht entscheiden. Externe Faktoren wie das regionale Klima, die Bodenbeschaffenheit, die Sonneneinstrahlung und die Größe Ihres Garten spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung. Steht Ihnen etwa ein kleiner Stadtgarten zur Verfügung, der aufgrund der angrenzenden Bauten kaum Sonnenlicht abbekommt, sollten Sie von vornherein besser viel Grün und wenig Blüten einplanen. Auch mediterrane Gewächse sowie viele Obst- und Gemüsepflanzen dürften sich aufgrund des fehlenden Sonnenlichts hier nicht allzu wohl fühlen.

Was die Bodenbeschaffenheit angeht, so wird grob zwischen leichten Sandböden, mittelschweren Lehm- und Sandgemischen sowie schweren Lehmböden unterschieden. Ideal ist ein krümeliger Boden, der Wasser speichert und ausreichend Nährstoffe enthält. Wie es um die Bodenbeschaffenheit in Ihrem Garten bestellt ist, können Sie anhand von Schnelltests aus dem Baumarkt in Erfahrung bringen. Dort erfahren Sie auch, welche Gewächse sich besonders gut für die vorhandene Bodenstruktur eignen und mit welchem Dünger Sie ideale Voraussetzungen schaffen.

Garten gestalten – Tipp 2: Nutzungsbereiche definieren

Wissen Sie in etwa, welche Pflanzen sich für Ihren Garten eignen, dann können Sie zu Stift und Zettel greifen und einen maßstabsgetreuen Grundriss Ihres Außenbereichs aufzeichnen. Diesen können Sie nun in gesonderte Nutzungsbereiche unterteilen. Hier ein paar Beispiele:

  • Terrasse
  • Blumenbeet
  • Obst- und Gemüsebeete
  • Gartenteich
  • Hecken und Sträucher
  • Bäume
  • Kräutergarten
  • Hochbeet
  • Kompost
  • Gartenhaus

Auch hier sollten Sie wieder auf die jeweiligen Gegebenheiten achten: Platzieren Sie Blumen- und Gemüsebeete so, dass sie ausreichend Sonne abbekommen. Eher schattige Flecken können Sie mit Immergrün, Hecken und Sträuchern füllen. Planen Sie, neue Bäume zu pflanzen, dann sollten Sie langfristig denken: Hat ein Baum erst einmal eine ordentliche Größe erreicht, kann er nicht mehr so einfach umgesetzt werden. Sie müssen daher von vornherein die volle Größe und auch den damit einhergehenden Schattenwurf einkalkulieren.

Neben den äußeren Gegebenheiten sollten Sie auch die Funktionalität bei der Planung berücksichtigen: Sie werden Ihr gut gefülltes Kräuterbeet vermutlich eher selten nutzen, wenn es sehr weit von Ihrer Küche entfernt ist, und der Kompost sollte naturgemäß nicht in direkter Nähe zur Terrasse angelegt werden.

Garten gestalten – Tipp 3: Wegführung und Weggestaltung

Wenn Sie Ihre Wunschbereiche definiert haben, dann müssen Sie noch die nötigen Zuwege festlegen und in Ihren Grundriss einzeichnen. Je nach Größe des Gartens können Sie hier zwischen Haupt- und Nebenwegen unterscheiden.

  • Hauptwege: Die Hauptwege in Ihrem Garten werden Sie voraussichtlich häufig nutzen, weshalb Sie hier auf langlebige und hochwertige Materialien setzen sollten. Besonders im Trend ist Naturstein. Eine etwas günstigere Variante ist Beton- oder Pflasterstein. Viele Eigenheimbesitzer entscheiden sich auch für Holz, allerdings herrscht hier bei Nässe besondere Rutschgefahr.
  • Nebenwege: Nebenwege führen zu entlegeneren Bereichen des Gartens und werden entsprechend weniger strapaziert. Hier können Sie durchaus etwas Geld sparen und sich für eine kostengünstigere Variante entscheiden. Viele Gärtner wählen etwa Rindenmulch, Kies oder Splitt. Befestigen Sie darunter am besten ein Unkrautnetz, sodass kein unerwünschtes Gras durchschimmert. Wenn Sie sich klar definierte Wege wünschen, sollten Sie derartige Zuwege seitlich einfassen, etwa anhand größerer Ziersteine.

Garten gestalten – Tipp 4: Garten neu anlegen lassen oder selbst anlegen?

Wenn Sie einen Garten neu anlegen lassen wollen, haben Sie 2 Möglichkeiten: Sie können das Projekt Fachleuten überlassen oder selbst Hand anlegen. Gerade wenn es auch um das Anlegen von neuen Beeten oder Gartenteichen geht, sollten Sie weder Aufwand noch nötiges Fachwissen unterschätzen. Im Zweifelsfall kann es trotz der Mehrkosten besser sein, das Ganze in die erfahrenen Hände eines Experten zu geben. Bedenken Sie auch: Selbst wenn Sie Beete und Sonstiges selbst anlegen, benötigen Sie Material und gegebenenfalls auch Maschinen. Zwar können Sie diese im Baumarkt oder Gartencenter leihen, doch sorgt das Ganze für Mehrkosten.

Die Kosten für die professionelle Gartenplanung sind kaum pauschal zu beziffern, da sie von zahlreichen verschiedenen Faktoren abhängen, wie beispielsweise diesen:

  • Größe des Gartens
  • Umfang der Leistung (reine Planung oder auch aktive Bepflanzung)
  • Anforderungen des Gartenbesitzers
  • Gewählte Materialien und Gewächse
  • Sonderwünsche (z. B. Pool, Gartenlaube)

Fangen Sie bei Null an und möchten Sie die komplette Gartenplanung und Gestaltung von einem Fachmann erledigen lassen, dann müssen Sie grob mit etwa 10 bis 20 Prozent der Eigenheimkosten rechnen. Das bedeutet: Hat Ihr Haus 350.000 Euro gekostet, dann sollten Sie für den Garten weitere 35.000 bis 70.000 Euro einplanen. Günstiger wird es natürlich, wenn Sie nur die Planung abgeben: Ein Gartenplaner übernimmt dies bereits ab 1.000 Euro. Zusätzlich können Sie natürlich jederzeit einen Gärtner als Unterstützung hinzuziehen. Der Stundenlohn liegt hier bei durchschnittlich 50 bis 65 Euro, wobei in der Regel auch die Anfahrt berechnet wird.

Gute Nachrichten für Eigenheimbesitzer: Sie können die Kosten für Gartenarbeiten von der Steuer absetzen. Handelt es sich um einmalige Arbeiten – wie etwa die reine Gartenplanung oder das Ausheben von Beeten –, dann können Sie diese als Handwerksleistungen absetzen (maximal 20 Prozent der Kosten, höchstens 1.200 Euro pro Steuerjahr). Bei regelmäßigen Arbeiten – wie etwa Rasenmähen, Schädlingsbekämpfung oder klassischen Gärtnerarbeiten – handelt es sich um haushaltsnahe Dienstleistungen (maximal 20 Prozent der Kosten, höchstens 4.000 Euro pro Steuerjahr).

Garten gestalten – Tipp 5: Klares Konzept

Wie in der Mode so auch in der Gartengestaltung: Trends kommen und gehen. Allerdings empfiehlt es sich bei der Gartenplanung ganz besonders, sich frühzeitig auf ein langfristiges Konzept festzulegen und dieses auch konsequent zu verfolgen. Sie können in Ihrem Garten schlicht nicht jedem Trend hinterherjagen. Nehmen Sie sich also ausreichend Zeit und überlegen Sie sich, welchen Garten Sie sich wünschen.

Viele Eigenheimbesitzer setzen etwa nach wie vor auf die klassischen rechteckigen Beete. Gepaart mit geradlinig verlaufenden Wegen sorgt dies für eine zeitlose und ruhige Gartengestaltung. Etwas natürlicher und organischer geht es zu, wenn Sie stattdessen Kurven und Rundungen wählen. So müssen Blumenbeete nicht zwangsläufig immer am Rand des Gartens platziert sein. Kreisrunde Beetinseln sorgen für auffällige Farbkleckse mitten im Grün Ihres Rasens. Behalten Sie auch im Hinterkopf, dass das Gartenkonzept natürlich Auswirkungen auf den Pflegeaufwand hat: Naturnahe Gärten mit Obstbäumen und Wildblumenbeeten sind viel einfacher zu pflegen als strikt symmetrisch angeordnete Außenbereiche mit akkurat zugeschnittenen Hecken und Baumkronen.

Neben der konzeptuellen Aufteilung Ihres Gartens sollten Sie sich auch ein größeres Motto überlegen, bevor Sie Ihren Garten gestalten. Bei einem mediterranen Garten können Sie etwa auf Palmen, Olivenbäumchen, Lavendel und satte Farben setzen. Übertöpfe aus Terrakotta sowie ein Gartentisch mit Fliesenmosaik sorgen für das gewisse Etwas und runden Ihr Konzept ab. Wichtig ist es, diesem Konzept auch treu zu bleiben und nicht an anderer Stelle im Garten auf englischen Rasen oder deutsche Gartenzwerge zurückzugreifen. Das sorgt am Ende nur für Unruhe und erzeugt ein willkürlich zusammengewürfeltes Gesamterscheinungsbild.

Garten gestalten – Tipp 6: Einfassung mit Hecken, Büschen und Zäunen

Gerade bei größeren Gärten empfiehlt es sich, die einzelnen Bereiche optisch voneinander abzugrenzen. So wirkt der Garten vielseitiger, interessanter und strukturierter. Hierzu können Sie Pflanzen wie Hecken, Sträucher oder auch Rosenbögen nutzen. Aber auch Zäune und Mauern sind natürlich möglich. Ein willkommener Nebeneffekt: Derartige Einfassungen schützen Sie vor unerwünschtem Lärm oder den neugierigen Blicken Ihrer Nachbarn.

Doch Vorsicht: Gerade wenn es an die Grundstücksgrenzen geht, sollten Sie sich vorab mit den rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut machen. So dürfen Sie einen Sichtschutz hier etwa nicht in beliebiger Höhe errichten. Zusätzlich müssen Sie auch gewisse Grenzabstände einhalten:

  • Hecken ab 151 cm Höhe: Grenzabstand von mindestens 75 cm
  • Hecken bis 300 cm Höhe: Grenzabstand von mindestens 100 cm
  • Hecken bis 500 cm Höhe: Grenzabstand von mindestens 125 cm

Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um grobe Richtwerte. Das Nachbarrecht ist auf Länderebene geregelt, weshalb jedes Bundesland gesonderte Richtlinien aufstellt.

Garten gestalten – Tipp 7: Farbe, Farbe, Farbe

Wenn Ihr Garten angelegt ist und es an die Bepflanzung geht, dann ist es an der Zeit, sich über ein passendes Farbkonzept Gedanken zu machen. Idealerweise blüht Ihr Garten dabei nicht nur 2 Wochen im Jahr, sondern einigermaßen durchgehend. Das erreichen Sie, indem Sie Blumen und Gewächse wählen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen. Empfehlenswert sind dabei auch Obstbäume: Diese sind zur Blütezeit ein wahrer Hingucker, sorgen später aber auch mit ihren Früchten für etwas Farbe im Grün. Bei der Auswahl der richtigen Pflanzen hilft Ihnen das Fachpersonal im Gartencenter sicherlich weiter.

Tipp:
Wenn Sie Ihren Garten gestalten, können Sie die dortige Farbenpracht fördern, indem Sie gezielt mit Kontrastfarben arbeiten. So kommt lilafarbener Lavendel etwa vor einer immergrünen Hecke besonders gut zur Geltung.

Steht Ihnen nur eine kleine Gartenfläche zur Verfügung, dann sollten Sie diese nicht mit zu dunklen Farben füllen. Diese sorgen dafür, dass Ihr Garten noch kleiner wirkt, als er ohnehin schon ist. Besser sind hier helle Farben und viel Weiß.

Fazit: Tausende Ideen für die Gartengestaltung

Egal ob Sie online stöbern oder Gartenmagazine durchforsten: Es gibt schier unzählige Ideen, wie Sie Ihren Garten gestalten können. Wichtig ist es dabei vor allem, dass Sie bei sich bleiben und frühzeitig festlegen, welche Art von Garten Sie sich wünschen. Darf es etwa ein naturnaher, pflegeleichter Wildgarten mit organischen Linien und Formen sein? Oder wünschen Sie sich japanisches Feng-Shui in einem strukturiert angelegten Garten mit klar abgegrenzten Bereichen? Natürlich lassen sich einige Entscheidungen später revidieren und an aktuelle Trends anpassen, doch gilt gerade bei der Neuanlegung eines Gartens: Planen Sie langfristig und vorausschauend. Das sorgt am Ende auch für eine große Kostenersparnis, da Sie den Garten nicht allzu häufig neu bepflanzen müssen.

Bildnachweis: mariakray / Shutterstock.com

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