Checkliste: So machen Sie Ihren Garten winterfest

Eine Frau schneidet im Garten Äste ab, sie macht den Garten winterfest

Wenn das satte Grün im Garten allmählich rotbraunem Herbstlaub weicht, sollten Sie langsam damit beginnen, Ihren Garten winterfest zu machen. Wollen Sie, dass Ihre Außenoase im nächsten Frühjahr wieder in bunten Farben erstrahlt, so müssen Sie dies gut vorbereiten. Hangeln Sie sich hierzu ganz einfach an unserer Checkliste entlang und sorgen Sie dafür, dass Ihr Garten die kalte Jahreszeit problemlos übersteht: Garten winterfest machen – Schritt für Schritt.

Schritt 1: Stauden zurückschneiden

Bereits vor dem ersten Frost sollten Sie Stauden und Hecken zurückschneiden. Sie sorgen so dafür, dass die Pflanze im Frühjahr mehr Kraft hat, um neue Triebe zu bilden. Inspizieren Sie die Stauden dabei genau und schneiden Sie vor allem alte und kränklich wirkende Äste ab. Auch sehr lange sowie sehr dicke Äste im unteren Bereich sollten Sie entfernen. Es ist wichtig, diese Aufgabe möglichst schon im Oktober zu erledigen, damit die Schnittstellen sich wieder verschließen können. Beginnen Sie damit erst nach dem ersten Frost, so heilen die Schnittstellen weniger gut.

Tipp: Beim Zurückschneiden von Stauden entsteht meist jede Menge Abfall. Das entfernte Geäst muss jedoch nicht zwangsläufig im Müll landen: Legen Sie sich stattdessen einen Häcksler zu und zerschneiden Sie die Äste. Mit diesem Mulch können Sie im Anschluss Ihre Pflanzen- und Gemüsebeete bedecken und so vor Kälte schützen. Der positive Nebeneffekt: Der natürliche Mulch verbessert beim Verrotten gleichzeitig die Qualität des Bodens und sorgt so dafür, dass Ihre Pflanzen im nächsten Frühjahr noch prächtiger gedeihen.

Schritt 2: Fruchtmumien entfernen

Nachdem Ihre Obstbäume die letzten Blätter abgeschüttelt haben, sollten Sie das Geäst auf sogenannte Fruchtmumien untersuchen. Hierbei handelt es sich um eingetrocknete und teils verschimmelte Früchte, die nicht von selbst abgefallen sind. Das Restobst bietet einen guten Nährboden für Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger, die von den Früchten direkt auf Ihren Baum wandern können. Entfernen Sie die Fruchtmumien daher gewissenhaft. Denken Sie dabei jedoch daran, die toten Früchte nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll zu entsorgen. Sie laufen ansonsten Gefahr, dass die unerwünschten Pilzsporen sich auf dem Kompost weiter ausbreiten und dieser nicht mehr brauchbar ist.

Schritt 3: Rasen mähen

Nachdem das gesamte Laub abgefallen ist, sollten Sie Ihren Rasen ein letztes Mal mähen. Stellen Sie den Rasenmäher dabei auf die höchste Mähstufe, sodass die Grashalme im Anschluss noch etwa 6 Zentimeter hoch sind. Gleichzeitig können Sie mit dem Rasenmäher auch das letzte Laub entfernen.

Beides ist enorm wichtig: Kürzen Sie den Rasen zu sehr, können die kurzen Halme in der dunklen Jahreszeit nicht mehr genug Licht absorbieren, was zu kahlen Stellen im Rasen führt. Vergessen Sie, das Herbstlaub zu entfernen, schränkt auch dies die Lichtzufuhr ein. Zusätzlich dazu bildet sich zwischen Rasen und Laub ein feuchtes Milieu, das die Bildung von Pilzen und anderen Krankheitserregern begünstigt. Sorgen Sie also dafür, dass der Rasen möglichst hoch steht und von sämtlichem Laub befreit ist. Als kleines Extra können Sie durch eine kaliumbetonte Herbstdüngung sicherstellen, dass Ihr Grün auch im Winter mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt ist und dadurch im Frühjahr zu seiner alten Pracht zurückkehrt.

Schritt 4: Beete abdecken

Das Laub, das Sie eben von Ihrem Rasen entfernt haben, können Sie im nächsten Schritt direkt wiederverwerten. Nutzen Sie es, um Ihre Blumen- und Gemüsebeete damit abzudecken und den Boden so vor der Kälte zu schützen. Damit das Laub bei starkem Wind nicht direkt wegweht, können Sie es zusätzlich mit kleineren Zweigen beschweren. Über das Gemisch aus Laub und Zweigen werden sich im Winter auch die ansässigen Igel freuen.

Tipp: Sie freuen sich im Frühjahr über frisch sprießende Jungpflanzen? In diesem Fall sollten Sie schon im Herbst sogenannte Frühblüher in Ihre Beete setzen. Hierzu zählen unter anderem Krokus, Tulpen, Narzissen sowie Märzenbecher. Die jungen Triebe erscheinen, wenn der Schnee langsam schmilzt, und kündigen so frühzeitig den Frühling an. Wünschen Sie sich auch im Winter ein wenig Farbe im Garten, dann können Sie auf winterharte Beetpflanzen zurückgreifen.

Zu den beliebtesten winterharten Blumen und Winterblühern zählen folgende:

  • Christrose
  • Winterling
  • Glockenblume
  • Hornveilchen
  • Lenzrose
  • Vorfrühlings-Alpenveilchen
  • Schneeglöckchen
  • Chinesische Winterblüte

Schritt 5: Jungbäume sichern

Haben Sie in Ihrem Garten neue Bäume gepflanzt, so sollten Sie diese im Spätherbst gut sichern. Zum einen empfiehlt es sich, die verwundbaren Bäume an einem Pfahl anzubinden, um diese vor Wind und Wetter zu schützen. Zum anderen sollten Sie die Rinde Ihrer Bäume mit einem Kalkanstrich versehen, der diese vor Frostrissen bewahrt. Wenn sich die Sonnenseite des Baumes bei direkter Einstrahlung aufheizt, dehnt sich die Rinde nämlich aus. Bleibt die Schattenseite hingegen kühl und starr, kann die Rinde der Spannung nicht mehr standhalten und reißt ein. Ein Kalkanstrich reflektiert das Sonnenlicht und verhindert so, dass sich die Rinde erwärmt. Gleichzeitig dient der Kalk als Schutz vor Krankheitserregern.

Schritt 6: Empfindliche Kübelpflanzen ins Haus holen

Sie mögen es mediterran und haben Ihren Garten mit Kübelpflanzen wie Olivenbäumchen und Oleander versehen? Dann sollten Sie frühzeitig tätig werden und die empfindlichen Südpflanzen zu sich ins Warme holen. Haben Sie in den Wohnräumen nicht ausreichend Platz für Ihre Pflanzen, so können Sie diese auch im Keller überwintern. Um ausreichend Licht müssen Sie sich in diesem Fall nicht sorgen, denn die Pflanzen fahren bei Kälte ihre Vegetation herunter. Das bedeutet: Je kühler der Keller, desto weniger Licht ist nötig. Eine Temperatur von etwa 5 Grad Celsius ist perfekt: Die Pflanze schaltet bei dieser Temperatur auf Sparflamme und ist nicht mehr auf Licht angewiesen. Ebenso können Sie im Übrigen auch mit mehrjährigen Balkonpflanzen wie Geranien oder Fuchsien verfahren.

Steht ein Gewächshaus in Ihrem Garten, so können Sie derartige Pflanzen auch dort überwintern. Ist das Gewächshaus allerdings unbeheizt, so sollten Sie dieses zuvor mit einer Noppenfolie gut isolieren.

Schritt 7: Winterharte Kübelpflanzen isolieren

Winterharte Kübelpflanzen haben 2 große Vorteile: Sie sind pflegeleicht und sorgen dafür, dass Terrasse und Balkon auch im Winter noch etwas hermachen.

Zu den beliebtesten winterharten Pflanzen zählen:

  • Buchsbaum
  • Lavendel
  • Hortensie
  • Winterheide
  • Ginkgo
  • Roter Fächerahorn
  • Zwergkiefer

Auch wenn diese und viele weitere Pflanzen grundsätzlich draußen überwintern können, sollten sie nicht völlig ungeschützt den Elementen ausgesetzt werden. Möchten Sie möglichst viele Jahre Freude an den Kübelpflanzen haben, so sollten Sie die folgenden Schritte befolgen:

  1. Umwickeln Sie den Topf mit Noppen- oder Luftpolsterfolie.
  2. Stellen Sie den Topf in einen Jutesack.
  3. Ummanteln Sie den Stamm mit einer Reisigmatte.
  4. Umwickeln Sie besonders empfindliche Kronen mit einem speziellen Vlies.
  5. Stellen Sie den Topf an einen windgeschützten Platz, möglichst in unmittelbarer Nähe zur Hausmauer.
  6. Legen Sie eine Styropormatte unter den Topf.

Schritt 8: Befreien Sie die Dachrinne von Herbstlaub

Wenn Sie Wasserschäden am Gemäuer vorbeugen wollen, sollten Sie Ihre Dachrinne im Spätherbst vom letzten Herbstlaub befreien. So sorgen Sie dafür, dass Regen- und Schmelzwasser möglichst ungehindert ablaufen können. Alternativ können Sie Ihre Regenrinne vorab mit einem speziellen Schutzgitter-System versehen und so proaktiv verhindern, dass sich Laub darin verfängt.

Schritt 9: Sichern Sie Ihre Gartenmöbel

Nicht nur Pflanzen und Blumen wollen im Winter vor der Witterung geschützt werden: Auch Ihre Gartenmöbel sollten Sie möglichst gut sichern. Wie genau Sie dabei vorgehen müssen, hängt sehr stark vom jeweiligen Material ab. Kunststoff und Polyrattan sind verhältnismäßig beständig und bedürfen nur wenig Pflege. Holz hingegen ist als natürlicher Stoff eher empfindlich. So können Gartenmöbel aus Holz im Winter bei Feuchte aufquellen und vergrünen.

Sie können dies verhindern, indem Sie die Möbel im Idealfall im Keller oder in der Garage verstauen. Haben Sie nicht genug Platz dafür, so können Sie Ihre Garten-, Balkon- und Terrassenmöbel auch mit einer Plane aus dem Baumarkt abdecken. Vor allem bei Holz sollten Sie jedoch für ausreichend Luftwechsel sorgen: Ist die Folie zu dicht, schwitzt das Holz darunter, was zu Materialschäden führen kann. Ihre Holzmöbel können Sie zusätzlich schützen, indem Sie diese vor dem ersten Frost noch einmal ordentlich reinigen und mit schützenden Ölen oder Lasuren einreiben. So gewährleisten Sie auch, dass das Holz möglichst lange seine schöne braune Farbe behält.

Schritt 10: Geräteschuppen aufräumen

An die Pflanzen denken die meisten Gartenbesitzer zwar, doch Laube und Schuppen werden im Winter oft vernachlässigt. Dabei sollten Sie auch hier tätig werden und sicherstellen, dass teure Gartengeräte gut geschützt sind.

Nachdem Sie Rasenmäher, Heckenschere und Co. das letzte Mal im Jahr benutzt haben, gilt es, die Geräte gut zu reinigen und von trockener Erde zu befreien. Schmieren Sie Metallblätter und Klingen danach mit einem biologisch abbaubaren Öl, um diese möglichst lange scharf zu halten. Ein Besuch im Baumarkt ist dafür nicht nötig: Stattdessen können Sie ganz einfach handelsübliches Speiseöl wie Raps- oder Sonnenblumenöl verwenden. Geräte mit Holzanteil – wie etwa Harken mit Holzstiel – sollten Sie möglichst trocken aufbewahren. So verhindern Sie unter anderem, dass das Holz sich verfärbt oder aufquillt. Denken Sie auch an die Akkus: Laden Sie diese nicht voll auf, sondern nur zu etwa 3 Vierteln. Verstauen Sie diese anschließend am besten bei sich zu Hause in der Abstellkammer oder in Schränken. Sie verlängern so deutlich die Lebensdauer der Akkus, was nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schont. Auch Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger sollten Sie während der kalten Jahreszeit ins Warme holen und frostfrei einlagern. Sie riskieren sonst, dass die teuren Mittel im nächsten Jahr nicht mehr brauchbar sind und mehr Schaden anrichten, als sie verhindern.

Schritt 11: Gartenteich winterfest machen

Wer einen Gartenteich hat, hat im Herbst etwas mehr Arbeit, denn auch dieser will winterfest gemacht werden. Zunächst sollten Sie sich um Ihre Teichpumpe kümmern: Einige Modelle müssen im Winter demontiert und frostfrei gelagert werden. Wieder andere sind frostfest oder müssen schlicht so tief im Teich versenkt werden, dass das gefrierende Wasser sie nicht erreicht. Auch bei Fontänen, Wasserspeiern und ähnlicher Dekoration muss kontrolliert werden, ob diese winter- und frostsicher sind oder besser im Haus verstaut werden sollten.

Halten Sie Fische in Ihrem Gartenteich, so sollten Sie diesen mit einem Eisfreihalter versehen. Im Winter fahren Fische ihren Stoffwechsel sehr stark herunter, sodass sie nur wenig Sauerstoff brauchen. Nichtsdestotrotz kann sich bei geschlossener Eisdecke Faulgas bilden, das den Fischen schadet. Mit einem Eisfreihalter sorgen Sie dafür, dass der Teich niemals gänzlich gefriert und dass immer für frischen Sauerstoff und ein angenehmes Klima gesorgt ist. Sie sollten lediglich daran denken, diesen möglichst früh anzuschaffen: Ist die Wasseroberfläche erst einmal völlig gefroren, dürfen Sie diese keinesfalls wieder aufschlagen. Zum einen können die Schall- und Druckwellen die Teichbewohner aus der Winterstarre reißen, zum anderen können scharfe Eisstücke die Teichfolie in Mitleidenschaft ziehen. Sollten Sie doch einmal zu spät dran sein und den Eisfreihalter vergessen haben, können Sie die gefrorene Wasseroberfläche mit etwas heißem Wasser zum Schmelzen bringen.

Schritt 12: Wasser abdrehen

Sind die Blumen gut eingepackt, die Gartengeräte sicher verstaut und die Teichbewohner auf den Winter vorbereitet, dann sollten Sie zu guter Letzt noch das Wasser abdrehen. Sperren Sie hierzu am besten die Wasserleitung zum Außenhahn auf der Innenseite ab. Dies ist extrem wichtig, da sich Wasser bei Kälte ausdehnt. Eis nimmt so mehr Platz ein und könnte die Rohre sprengen, was wiederum zu einem Wasserschaden führen kann. Vergewissern Sie sich, dass das Wasser abgedreht, der Hahn aber offen ist. So kann sich Restwasser in den Leitungen seitlich ausdehnen, was Schäden vorbeugt.

Anbauteile am Außenwasserhahn sollten Sie demontieren und auch den Gartenschlauch sollten Sie abbauen und sicher verstauen. Kontrollieren Sie auch Regentonnen und Gießkannen: Diese sollten geleert sein, sodass Eis keine Schäden am Material verursachen kann.

Fazit: Garten winterfest machen – aber richtig

Gesellige Grillabende, farbenfrohe Blumenbeete und frisches Obst: Ein Garten schenkt viel Freude, bedeutet aber auch viel Arbeit. Gerade im Herbst sollten Sie die Gartenpflege ernst nehmen und dafür sorgen, dass Ihr Außenparadies auch im nächsten Frühjahr wieder in seiner vollen Pracht erstrahlt. Packen Sie Ihre Kübelpflanzen gut ein, holen Sie besonders empfindliche Gewächse ins Warme, mähen Sie noch einmal den Rasen und vergessen Sie zum Schluss nicht, das Wasser abzudrehen. Haben Sie alles erledigt und alle Schritte unserer Checkliste befolgt, können Sie sich entspannt zurücklehnen und sorgenfrei den Wintereinbruch abwarten.

Bildnachweis: Lia_Russy / Shutterstock.com

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