Dachsanierung – Gründe, Ablauf & Kosten

Ein Dach während einer Dachsanierung

Ist ein Haus in die Jahre gekommen, steht irgendwann die Sanierung des Dachs an. Durch brüchige Ziegel kann Feuchtigkeit eindringen, zudem steigen aufgrund fehlender oder schlechter Dämmung die Heizkosten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie oft ein Dach erneuert werden muss, welche Gründe für eine Dachsanierung sprechen und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Was gehört alles zu einer Dachsanierung?

Unter einer Dachsanierung versteht man die Reparatur altersbedingter Schäden oder die Modernisierung eines Dachs. Mögliche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Dachsanierung:

  • Erneuerung des Dachstuhls
  • Neue Dacheindeckung
  • Erneuerung und/oder Verbesserung der Dachdämmung
  • Entfernung von Asbest, sofern vorhanden
  • Ausbau des Dachgeschosses
  • Einbau von Dachfenstern
  • Montage einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage

Tipp: Wenn Sie eine Dachsanierung planen, empfiehlt es sich, die richtigen Maßnahmen gemeinsam mit einem erfahrenen Dachdecker oder Dachgutachter zu besprechen, der genau weiß, welche Arbeiten durchgeführt werden sollten. Besser ist es, das Dach möglichst rechtzeitig von einem Profi prüfen zu lassen, bevor erste Feuchtigkeitsschäden auftreten.

Wie häufig muss das Dach erneuert werden?

Im Schnitt sollte ein Dach nach etwa 50 bis 60 Jahren erneuert werden. Bei Dachflächen, die im Schatten liegen, kann die Sonne feuchte Ziegel nicht trocknen. Hier ist unter Umständen auch schon nach 40 Jahren an eine Sanierung zu denken.

Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme, bei der die technische Funktionstüchtigkeit des Dachs im Vordergrund steht, sollten Immobilieneigentümer prüfen (lassen), ob eine Reparatur oder eine Neueindeckung des Dachs sinnvoll ist. Wichtig ist, dabei auch die Restnutzungsdauer des Dachs im Blick zu haben.

Welche Gründe sprechen für eine Dachsanierung?

Wenn Sie als Eigentümer einer Immobilie über eine Dachsanierung nachdenken, gibt es verschiedene Gründe für das Vorhaben:

  • Undichtigkeiten im Dach
  • Einbau einer neuen Heizungsanlage zur Reduzierung von Energiekosten
  • Schimmelbefall
  • Holzwürmer oder morsche Stellen am Dachstuhl
  • Schaffung von neuem Wohnraum im Dach
  • Altersbedingte Schadstellen am Dach

Welche Arten der Dachsanierung gibt es und wie laufen sie ab?

Bei Altbauten gibt es verschiedene Möglichkeiten der Sanierung:

  • Aufsparrendämmung von außen: Das Dach wird abgedeckt, von außen abgedichtet und anschließend neu eingedeckt.
  • Zwischensparrendämmung von innen: Die Dämmung wird von innen zwischen den Sparren angebracht, die Dacheindeckung bleibt bestehen.
  • Untersparrendämmung von innen: Wenn die Dicke der Zwischensparren für eine wirksame Dämmung nicht ausreicht, wird eine zusätzliche Dämmschicht aufgebracht.
  • Geschossdämmung: Bei Gebäuden mit ungenutztem Dachboden erfolgt eine Dämmung der obersten Geschossdecke.

Gut zu wissen: Entscheiden Sie sich für die Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung oder Geschossdämmung, können Sie diese Maßnahmen als handwerklich geschickter Heimwerker in Eigenregie durchführen.

Handelt es sich um ein Gebäude mit Flachdach, gibt es ebenfalls unterschiedliche Optionen bei der Dämmung:

  • Kaltdachdämmung: Bei Flachdächern mit leichter Neigung gibt es zwischen der Dachabdichtung eine gedämmte Hinterlüftungsschicht.
  • Warmdachdämmung: Es gibt keine Belüftungsschicht für den Abtransport von Feuchtigkeit, es handelt sich um ein einschaliges Dach.
  • Umkehrdachdämmung: Die Dämmung wird über der Abdichtung angebracht und schützt so vor Witterungseinflüssen.

Was ist eine energetische Dachsanierung?

Mit einer energetischen Dachsanierung verbessern Sie die Wärmedämmung des Dachs. Welche Dämmmethode am besten ist, hängt von den Voraussetzungen ab. Die Maßnahmen verbessern die Energieeffizienz des Gebäudes und die Heizkosten sinken.

Das Gebäudeenergiegesetz sieht vor, dass bei Sanierungen, die mehr als 10 Prozent der Dachfläche betreffen, bestimmte Mindeststandards einzuhalten sind. Demnach muss das Dach oder mindestens die oberste Geschossdecke gedämmt werden. Werden Bauteile oder Dachgeschosse ausgetauscht, sind bestimmte Referenzwerte einzuhalten.

Was kostet eine Dachsanierung?

Die Kosten für das Vorhaben hängen von Art und Größe des Dachs, den geplanten Maßnahmen und den verwendeten Materialien ab. Ein Überblick über die ungefähren Kosten:

MaßnahmeKosten pro m²
Dachneueindeckung200–250 €
Neuer Dachstuhl50–90 €
Dämmung15–60 €

Hierbei handelt es sich um die reinen Sanierungskosten. Dazu kommen weitere Arbeiten wie der Abriss und die Entsorgung des alten Dachstuhls, sofern dies Teil der Maßnahme ist.

Diese Kosten können zusätzlich anfallen:

  • Neue Dachfenster: 1.100–4.000 €
  • Neue Dachentwässerung: 50 €/m
  • Neuer Schornstein: 200–300 €/m

Wie kann ich eine Dachsanierung finanzieren?

Nach der Kostenschätzung müssen Bauherren sich Gedanken um die Finanzierung machen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Dachsanierung zu finanzieren:

Wenn Sie als Immobilieneigentümer rechtzeitig vorsorgen, ist die Finanzierung über einen Bausparvertrag eine gute Option. Einen Teil des benötigten Geldes sparen Sie über mehrere Jahre an, den anderen Teil erhalten Sie als zinsgünstiges Darlehen. Idealerweise entscheiden Sie sich bereits beim Hauskauf oder -bau für einen Bausparvertrag, um so eine geeignete Vorsorge für spätere große Maßnahmen zu treffen. Sinnvoll ist das vor allem, wenn es sich um eine gebrauchte Immobilie handelt.

Gibt es Fördermittel für die Dachsanierung?

Sie erhalten Fördermittel, wenn Sie eine energetische Dachsanierung planen. Für die energieeffiziente Sanierung stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bis zu 60.000 Euro Darlehen für Einzelmaßnahmen zur Verfügung. Wird nicht nur das Dach, sondern das gesamte Haus energetisch saniert, erhalten Sie bis zu 150.000 Euro Kredit.

Zudem bietet die KfW einen Sanierungszuschuss von bis zu 750.000 Euro pro Wohneinheit. Der Zuschuss gilt für die Komplettsanierung zum Effizienzhaus.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert unter anderem die Dämmung der Gebäudehülle. Sie erhalten 20 Prozent der förderfähigen Ausgaben, maximal 60.000 Euro pro Wohneinheit.

Gut zu wissen: Damit Sie Fördermittel beantragen können, ist die Zusammenarbeit mit einem Energie-Effizienz-Experten verpflichtend.

Fazit: Dachsanierung zum richtigen Zeitpunkt reduziert Energiekosten

Im Schnitt hält ein Dach rund 50 Jahre. Als Eigentümer sollten Sie möglichst regelmäßig prüfen, ob Reparaturen anstehen, damit keine Feuchtigkeit ins Dach eindringt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Dach zu dämmen und zu sanieren: von einer kompletten Neueindeckung über unterschiedliche Dämmmaßnahmen bis zur Dämmung der obersten Geschossdecke. Idealerweise planen Sie rechtzeitig und lassen sich von einem Fachmann beraten, welche Arbeiten sinnvoll sind. Der Bund fördert die energetische Dachsanierung mit Fördermitteln, die Sie in die Finanzierungsplanung einbeziehen sollten.

Bildnachweis: Goldsithney / Shutterstock.com

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