Hochparterre – was ist das genau?

Ein Eingang einer Hochparterre-Wohnung

In Wohnungsanzeigen findet sich häufig die Bezeichnung Hochparterre. Im Folgenden erfahren Sie, was diesen Wohnungstyp kennzeichnet, welche Vor- und Nachteile das Wohnen im Hochparterre bietet und für wen diese Wohnungen besonders geeignet sind.

Was heißt Hochparterre?

Die Bezeichnung „parterre“ kommt aus dem Französischen und steht für „ebenerdig“. Hochparterre bedeutet, dass eine Wohnung etwa ein halbes Geschoss beziehungsweise 1,50 Meter über dem Boden liegt. Es handelt sich also um eine etwas höher gelegene Erdgeschosswohnung, die über eine Treppe zu erreichen ist.

Was macht eine Hochparterre-Wohnung aus?

Die Hochparterre-Wohnung liegt etwas erhöht, sodass Einblicke von außen nur eingeschränkt möglich sind. Dennoch ist es durchaus möglich, dass Passanten einen Blick in die Wohnräume werfen können. Oftmals weicht die Architektur dieses Wohnungstyps vom Rest des Hauses ab. Die Hochparterre-Wohnung hat häufig einen anderen Grundriss als die restlichen Wohnungen im Gebäude und verfügt über eine andere Geschosshöhe.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Hochparterre-Wohnung?

Eine Hochparterre-Wohnung bietet diverse Vorteile für die Bewohner:

Über wenige Stufen (halbe Treppe) erreichbar
Separater Wohnungseingang, z. B. über eine Terrasse möglich
Unter Umständen mit Gartenanteil und direktem Zugang zum Garten
Im Sommer kühler als höher gelegene Etagen
Leichterer Einzug möglich, da nur wenige Stufen zu überwinden sind

Doch auch einige Nachteile gehen mit der Hochparterre-Wohnung einher:

Straßenlärm eher zu hören
Nachbarn kommen beim Betreten und Verlassen des Hauses immer an der Wohnung vorbei
Wenig Lichteinfall
Höhere Heizkosten, da keine darunterliegende Wohnung
Stärkere Absicherung gegen Einbrecher erforderlich

Wohnungstyp Hochparterre: Was ist bei Miete, Kauf oder Vermietung zu beachten?

Erdgeschosswohnungen und Hochparterre-Wohnungen sind in Bezug auf Kauf oder Miete meistens etwas günstiger als andere Wohnungen. Das liegt unter anderem an den verschiedenen Nachteilen, die das Wohnen in den unteren Etagen mit sich bringt. Viele Bewohner empfinden den Lärm, der im Erdgeschoss oder im Hochparterre zu hören ist, als störend. Daher ist die Nachfrage nach diesem Wohnraum geringer. Auch wenn die Wohnung etwas höher als ein Erdgeschoss liegt, gehen Passanten quasi direkt an den Fenstern vorbei – das ist nicht jedermanns Sache.

Wenn Sie im Hochparterre eine Wohnung vermieten möchten, sollten Sie also damit rechnen, dass es weniger Interessenten gibt. Gleichzeitig ist die eher geringe Nachfrage vorteilhaft für potenzielle Mieter.

Für Käufer bietet eine Hochparterre-Wohnung unter Umständen den Vorteil eines etwas geringeren Kaufpreises.

Wie hoch ist die Miete im Hochparterre im Vergleich zu anderen Wohnungstypen?

Im Vergleich zu höheren Etagen überzeugen Erdgeschoss- oder Hochparterre-Wohnungen mit günstigeren Mietpreisen. Hier sollten Sie jedoch beachten, dass die Heizkosten unter Umständen höher ausfallen können und Sie daher höhere Betriebskosten einkalkulieren müssen.

Gut zu wissen: Im Jahr 2009 urteilte das Amtsgericht Berlin Tempelhof-Kreuzberg, dass es sich bei einer Wohnung, bei der die Fenster 1,94 Meter über dem Boden liegen, um eine Hochparterre-Wohnung handelt (Az. 18 C 230/08). Grund für das Verfahren war die Regelung, dass dort eine Mieterhöhung höher ausfallen darf als im Erdgeschoss.

Für wen eignet sich eine Hochparterre-Wohnung?

Wer nur einige Stufen überwinden möchte, bis er seine Wohnung erreicht hat, ist mit dem Hochparterre gut beraten. Darum ist dieser Wohnungstyp ideal für ältere Menschen geeignet. Wirklich barrierefrei ist der Wohnraum aufgrund der halben Treppe jedoch nicht. Abhilfe kann jedoch mit einer Rampe geschaffen werden.

Auch Familien mit Kindern fühlen sich in der Hochparterre-Wohnung wohl, denn es gibt keinen Nachbarn in einer unteren Wohnung, der sich über Lärm beschwert, wenn die Kinder beispielsweise durch die Wohnung rennen.

Häufig entscheiden sich Freiberufler, die in ihren Räumen arbeiten, für das Hochparterre. So sind die Wohnungen für Mandanten von Steuerberatern oder Anwälten sehr gut zu erreichen, ohne dass Treppen überwunden werden müssen.

Fazit: Vor- und Nachteile einer Hochparterre-Wohnung genau abwägen

Während das Hochparterre für einige ideal ist, fühlen andere sich in der unteren Etage gar nicht wohl. Bevor Sie sich entscheiden, dort eine Wohnung anzumieten oder zu kaufen, sollten Sie sich daher die Vor- und Nachteile dieser Wohnform genau anschauen und überlegen, welche Kriterien für Sie besonders wichtig sind. Wer gern einen eigenen Gartenanteil hätte, liegt mit diesem Wohnungstyp vermutlich richtig, während jemand, der Privatsphäre bevorzugt, in einer höheren Etage besser aufgehoben ist.

Bildnachweis: phaustov / Shutterstock.com

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